Kap-
Die
Renaissance in den
.
Kunstgewcrben.
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Renaissance getlieilt sind, während llolbein dem neuen Stil mit
Entschiedenheit huldigt. Die klare Schönheit der Form, die voll-
g; endete Erfüllung des tektonisch
q Zweckmassigen in seinen Zeich-
fziklä; _ nungen hatten den deutschen Gold-
"5, schmieden wohl den richtigen Weg
weisen können. Aber zu stark war
die Neigung zum Seltsamen, Phan-
tastischen, Gekünstelten, zu lebhaft
regte sich wieder der aus der Spät-
gothik vererbte Naturalismus, und
so überbieten sich die damaligen
Meister in den wunder-
liehsten Erfindungen. In
Gestalt B' nn n und
Dreifiisslgiil: vldln lgurgen,
Schiffen und dergleichen,
wie saehcßn das Mittelallteli"
"Qküv ge ie t atte, namentici
-i 2551i auch von Damen im auf-
gebauschten lteifrock, wurden
auch Jetzt diese Gefasse mit
ß Vorliebe hergestellt. Der Pokal,
mit welchem Hans von Schwei-
nichen auf dem Fuggefsehen
Banket solches Unglück hatte,
war in Form eines Schiffes,
V ab er freilich von venetianis chem
(1,53; Qlase ausgefulirt. Ausserdem
"a? liebte man besonders grosse
"i, Muscheln, namentlich den Nau-
tilus mit seinem Perlmutter-
E], v, glauz, den man in ziel-lieh
Stils getriebener Fassung auf ein
i reiches Fussgestell setzte und
mitHenkeln ausstattete, Manch-
mal sind aber auch diese Ge-
fasse, seien es Kelche, Pokale,
Hunipen und Kannen mit und
Fig- 16. Tafelaufsatz von W. Jamnitzer. Ohne Decke17 Seien Sie. in"
und Kupfer oder auch in edlen
Metallen ausgeführt, durch treffliche Gesammtform, fein ge-
gliederte Profilirung und angemessenen Schmuck mustergültigc