Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

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Buch. 
in Italien. 
Renaissance 
Architektur. 
(specchio) oder mehrere. Die Kappenenden berühren den Rah- 
men derselben. 
Ob das Gewölbe der sixtinischen Capelle 1473, von Baccio 
Pintelli) schon eine volta a specchio hat? oder nur so erscheint? 
 Jedenfalls die untern Hallen der Farnesina (1509).  (Häss- 
liche Beibehaltung der halb elliptischen Form in der französ. 
Renaissance; Fontainebleau, Salle des Cariatides im Louvre.)  
Sehr hituiig die quadratische volta a specchio, deren Mittelfeld 
sich in höchstem Grade zur Aufnahme eines Bildes u. (lrgl. eig- 
nete (RafaePs Loggien).  
Ausserdem aber beginnen bereits verschalte Gewölbe, deren 
Construction überhaupt nur Schein ist und über welchen eine 
Balkendecke hingeht. Sie kommen vor entweder in breiten Räu- 
men, in welchen die Ansätze achter Gewölbe zu weit hätten 
herabgerückt werden müssen, oder wenn Oeconomie und Bequem- 
lichkeit es verschrieben, oder wenn eine grosse mittlere Fläche 
verlangt wurde, um welche die Gewölbeansätze dann nur als 
Zierde herumgehen. Diese Ansätze sind in Holz construirt und 
mit aufgenageltem Rohr zum Halten des Stucco versehen. Serlio _1 
rühmt sie bereits; Vasari I, p. 41 in seinem eigenen Leben ent- 
schuldigt sie noch. Aehnliches schon bei Vitruv VII, 3. Manche 
dieser Gewölbe sind schwer von den ächten zu unterscheiden, 
siehe die Decken im Pal. Doria zu Genua, von Perino del Vaga 
und seiner Schule, meist nur verschalt. 
Endlich wird, jetzt erst im Innern der Paläste das System 
der Pilaster und Gesimse vollständiger durchgeführt. Das XV. 
Jahrhundert hatte sich noch gerne mit blossen Wandconsolen 
begnügt. auf welchen die Gewölbekappen ruhten. Jetzt erhalten 
namentlich Corridore und Treppen eine strengere Gliederung 
durch Pilaster. Prachtbeispiel: RafaePs Loggien. 
Formen 
Die 
Nachblüthe. 
der 
Das Detail der Zeit von 1540 bis 1580 ist im Ganzen wie- 
der um einen merklichen Grad derber, aber schon ohne Liebe, 
wesentlich nur auf die Wirkung im Grossen hin gebildet. Mi- 
chelangelds verhängnissvolle Freiheiten, worunter das Vorrücken 
der Mauermessen zwischen den Säulen in der Vorhalle der Lau- 
renzizina zu Florenz, so dass die Säulen zu zweien grnppirt in 
Kasten zu stehen scheinen; ein offener Hohn gegen die Formen. 
 Vasari meint von MFs neu erfundenen {Formen freilich, sie 
seien nicht nur schön, sondern nmaraviglioseß 2 
VII, 
211 
vgl. 
Introduzione, 
1207
	        
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