Kap
Frührenaissance.
der
F orrnenbehandlung
Die
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Zwischen Pilaster oberer und unterer Stockwerke ist kein Unter-
schied. Die einzelnen Gebäude: S. Zaccaria (Fig. 12), S. M. de"
Miracoli, S. Giovanni Crisostomo und andere Kirchen desselben
Typus. Die Paläste Trevisan, Malipiero, Manzoni -Angaroni,
älarriol, Corngr-Släinelli (Fig. Grimani a San Polo und andere;
ie ä teren k cuo e.
Die Paläste werden gerettet durch die Schönheit. des aus
der gothischen Zeit ererbten Coinpositionsmotives. (ä. 21, 94.) Wo
dieses nicht verhält, wie z. B. im Hof des Dogenpalastes, zeigt
sich der Prachtsinn in seiner vollen Rathlosigkeit. Der einzige
Palast mit ernsterer Durchführung der antiken Ordnungen, und
zwar zum Theil in Halbsäulen,
lässt bei allein Luxus und Ge-
schmack diefiorentinische Schule 7x.
schmerzlich entbehren: Pal. Ven- i
dramin-Calerui, 1481 von Pietro j ji
Lombardo. ö
1 4' n en der Ki'- 7 "ä
chenAäSfleläadvcleäiä) und ddr
Scuole (bes. Scuola di S. Marco, ,Ä
Fig. 18) wird unbedenklich der
ganze Vorl-ath von Incrustatio-
nen. Pilastern und andern Zier-
formen im Dienste von kindlich
spielenden Compositionen auf-
gebraucht; halbrunde oder sonst F1 11 f" j „
geschwungene Mauerahschlüsse, l
bisweilen prächtig durchbrochen llilim
als Freibogen. An der Scuola W e?"
ROCCO wurde das Fig. 13. Scuola di S. Marco zu Venedig.
neue Motiv frei vertretender
Säulen aufgegriffen (i. 37) und dieselben gleich mit Blumen
umwunden.
Wo wäre die moderne Baukunst geblieben, wenn sie dem
venezianischen Kunstschreinergeist und Juweliergeist dauernd in
die Hände gefallen wäre? Wie sehr würde man in Venedig
selbst die Bauten des Florentiners Jacopo Sansovino und seiner
Schule vermissen, durch Welche erst die ausgebildete Hochrenais-
sance sich hier Bahn brach.
der Backsteinbau.
und
Oberitalien
Der Backsteinbau hat seit Anbeginn aller Kunst wohl nie
selbständig seine eigenen Frormen _gescha.iTen. Seit Aegypten für
Steinbalken über Steinpfellern eine bestimmte Ausdrucksweise