48
Buch.
Renaissance in Italien.
Amhitektur.
doch auch verlangt) hatte das gerade Gebälk keinen Werth
mehr; es machte das Gewölbe nur dunkel und war dabei nicht
tragfähig. Denn auf die Weite der Intervalle konnte man doch
nicht verzichten. Es blieb beschränkt auf oberste Stockwerke
von Hallen, wo es dann meist von Holz construirt wurde und
eine hölzerne Flachdecke trug. (Fig. 3.)
In der höhern Kunst wird das gerade Gebälke bisweilen
angewandt zur Erzweckung eines Contrastes mit den Bogen.
Brunellesco unterbricht an der Vorhalle der Capella de, Pazzi bei
S. Croce in Florenz, Giuliano Sangallo am Klosterhof von S. M.
Maddalena de' Pazzi höchst wirkungsreich das gerade Gebälk
durch Einen grossen Bogen in der Mitte. (Sehr im Grossen und
majestätisch wirksam: an Vasarfs Ufiizien das Versparen des
Bogens auf den hintern Durchgang.)
Braniantds (nicht ausgeführtes) drittes Stockwerk um den
grossen vaticanischen Hof, eine offene Säulenhalle mit geradem
Gebälk und oblongen Mauerflächen darüber, als Contrast gedacht
zu den Bogen und Pfeilermassen der zwei untern Stockwerke. 1
In kleinen Dimensionen. wo die antiken Intervalle leicht zu
behaupten waren, findet sich bisweilen eine anmuthige und strenge
Archit.
D" Agincourt,
Taf.