Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

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Buch. 
Renaissance in Italien. 
Architektur. 
Leitung gefördert; schon waren sehr bedeutende Ausgrabungen 
gemacht und grosse T heile der gezeichneten Restauration fertig, 1 
als Rafael mitten im Vermessen und Restauriren 1520 starb. 2 
Fulvius behauptet, Rafaels Zeichenstift geleitet zu haben (v. des- 
sen Antiquitates urbis); grössere Ansprüche besass jedenfalls Fabio 
Calvi von Ravenna. 3 
3. Rafael schickte Zeichner durch ganz Italien. Winckelmann 4 
kannte Aufnahmen des Tempels von Cora, die er dem R. selber 
zuschrieb und Wusste von einem Band ähnlicher Zeichnungen bei 
Lord Leicester. Wahrscheinlich waren auch die Aufnahmen aus 
Rom, N eapel, Pozzuoli und der Campagna, welche Giulio Romano 
1544 dem Vasari 5 in Mantua verwies, in Rafaells Auftrag wvon 
Giulio und Andernu gemacht worden. Die Zeichner werden sich 
in die Aufgabe getheilt und dann Copieen unter einander aus- 
getauscht haben. 
Mit Serlio's Werk beginnen um 1540 Publicationen von 
dauernder Bedeutung; in der Widmung des III. Buches behält 
er sich auch. die Veröffentlichung der ihm noch unbekannten 
Ueberreste in Südfrankreich vor.  In den Aufnahmen des jün- 
gern Ant. Sangallo, die sich noch in der florentinischen Samm- 
lung voründen, bemerkt man bereits Projecte zur Verbesserung 
einzelner Fehler der Alten, z. B. des Bogens der Schlussnische 
im Pantheon. 6 Das zu Durchschnittsregeln durchgedrungene 
Studium übt seine Kritik an den Denkmälern selbst. 
Gegen die Mitte des Jahrhunderts wandten namhafte Archi- 
tecten noch immer eine Reihe von Jahren auf die römischen 
Ruinen, so Bartol. Genga 7 und Andrea Palladio. 
g. 28. 
Einfluss. des 
Vitruv. 
Mit dem XVI. Jahrhundert erreicht auch der Einiiuss des 
Baulehrers der goldenen augusteischen Zeit, M. Vitruvius Pollio, 
seinen Höhepunkt. Fortan glaubte man vor Allem das Alterthum 
nach seinen eigenen Aussagen richten zu können; Vitruv nahm 
in der Baukunst bald eine ähnliche Stelle ein, wie schon vorher 
Cicero in der Latinität, und es bildete sich eine höchst eifrige 
Partei in seinem Namen. 
Vitruv war nie ganz vergessen, aber zur Zeit der Frührenais- 
sance schadete ihm vor der Hand die schlechte Beschaffenheit des 
 
R hl (äpelili) Calcagnini opera, ad. Basil. 1544, p. 101.  2 Paul. Jov. elogium 
a-P 3813 6T" b h] t .d11ltt t "t l. d.V .1796 T .VII, 
Parte IV; p. 1162;; (lfrfdlbsi oöuasreingrejersrauäaiängienaeng? 551. 7- guöultur 
der Renaissance, S. 275.  4 Anmerkungen über die ,Baukunst der Alten 
S- 535 f.  5 Vasari X, p. 112, v. di Giulio.  6 Vasari X, p. 46. im Com: 
mentar zur v. d1 Ant. da Sangallo.  7 Vasari XI, p. 96, v. di Genga.
	        
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