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III.
das
Die Protorenaissance und
Gothische.
23
Die römischen Basiliken des XII. Jahrhunderts nehmen statt
des Bogens wieder das gerade Gebälk an. S0 die Kirchen
S. "Maria in 'l'rastevere, S. Crisogono, das neue Langhaus ven
S. Lorenzo fuori. Andere Bauten und kleinere Zierarbeiten zei-
gen eine wahre Renaissance bis ins Einzelnste. An den Bauten
der Gosmaten um 1200: den Klosterhöfen beim Lateran und bei
S. Paul und der Vorhalle des Domes von Civita castellana ist
das Detail theilweise ganz getreu nach dem Alterthuin, anderes
stark abweichend. Der Hof von S. Paul der anmuthigste Zu-
sammenklang von Strenge und Phantastik.
und
San Miniato
Baptisterium.
das
Für die Florentiner, welche sich hätten der allgemeinen
romanischen Formenwelt anschliessen können, war es Sache eines
sehr bewussten, von einem geschichtlichen Vorurtheil getragenen
Entschlusses, als sie sich den altrömischen Formen zuwandten.
Sie glaubten sich als ehemalige stets getreue Colonie dem
alten Rom besonders verpflichtetl Die betreffenden Denkmäler
sind: die Säulenstellungen und Bogen in S. Apostoli, (gegen
1200), die Fagade der Badia bei Fiesole; die Kirche S. Miniato
(T207), wo die Form der Basilika eine letzte und höchste Weihe
erhält, durch melodische Raumeintheilung und Proportionen; die
mit Mitass angewandten antiken Einzelformen geben sich wie
von se bst zur Ausdeutnng dieses schönen Baues her.
Ihre Kathedrale bauten sie um llöO-formell abhängig, con-
structiv unabhängig vom Pantheon zu Rom und erklärten damit
ilgen Centralbau (ä. 62, f.) zu ihrem Ideal. Es_ ist das jetzige
aptisterium, S. Giovanni, ein Achteck. welches mit seinem
innern Durchmesser von 78 (n. a. S4) Fuss alle Kuppelbauten
deä nächlstvorhergegangenen Jahrhunderte weit hinter sich lässt,
un auc von seinem Vorbilde wesentlich abweicht. Im Pantheon
ruht eine halbspharische Kuppel auf einer enorm dicken Stock-
mauer mit gefahrlosen Nischen; im Baptisterium eine stark zu-
gespitzte Kuppel auf einer viel mässigern und iiberdiess durch
untere und obere Galeriecn verringerten Mauermasse. Diese
Galerieen sind wesentlich nur für das Auge da, ein Zugeständ-
niss an den schönen Schein, wie es sonst nur der spät antike
und der moderne Styl kennen. (Die Triforien nordisch-gothischei-
Kirchen haben ihre praktische Bedeutung.)
Später als man das wahre Datum dieser Bauten vergessen
hatte und doch das Weiterleben der antiken Formen daran
bemerkte, bildete sich die Ansicht: das Baptisterium sei ein
Vgl.
Cultur
der Renaissance,
1821
Anm.