ä. 15.
der Architekten.
Leben
Oertliche Schranken hatte es für die Architektur nie gegeben;
lombardischeMaurer, zumal Comasken, wanderten seit unvordenk-
liehen Zeiten durch ganz Italien und verwandelten sich später
oft in berühmte Baumeister; die grossen Florentiner des XV.
Jahrhunderts, die unentbehrlichen Träger des neuen Styles, arbei-
teten in ganz Italien und sandten auch Zeichnungen in die Ferne.
Michelozzo arbeitete u. a. in Mailand und übersandte [seine
Zeichnungen zu Kirchenfenstern nach Rom,1 Filarete in Mai-
land, Alberti in Rimini. Agostino di Guccio in Perugia, Pin-
telli in Rom, Turin und Urbino, die drei Sangallo in Rom,
Giuliano da Majano in Neapel, Mormandi ebenda, um nur einige
der bekanntesten Beispiele zu wählen. Die Comasken und Tes-
siner treten im XVI. Jahrhundert in den Vordergrund und herr-
schen vollends zur Zeit des Barokstyles.
Als liebenswürdigste Ergänzung zu dem kosmopolitisclien
Leben der Baumeister mögen die Häuser gelten, welche sie in
späteren Jahren für sich selbst in der Heimat bauen. Es würde
der Mühe lohnen, alle Reste und Nachrichten von Künstlerhau-
sern in Italien überhaupt zu sammeln. Vasari V. 167. Nota und
179, Nota, v. di Mantegna, über dessen von ihm selbst gebautes
und ausgemaltes Haus zu Mantua und über seine Capelle.
Vasari VIII. 171, v. di Andrea Sansovino. welcher in seinem
Alter zu Monte Sansovino sein eigenes Haus baute und den Land-
leuten sonst gefällig war. Vasari I. p. 33 in seinem eigenen
Leben: sein ziemlich wohl erhaltenes Haus zu Arezzo, jetzt Casa
Montauti. Der Saal mit reichem Kamin enthält mythologische
und allegorische Gemälde; in andern Zimmern u. a. die Por-
traits der mit ihm bekannten Künstler, auch weibliche Genre-
figuren, welche besser sind als alle idealen, die V. malte. Fer-
ner IV, p. 71, s. v. di Lazzaro Vasari: Die Familienkapelle und
das Familiengrab. Das noch vorhandene Haus des Giulio R0-
mano in Mantua. 2 Aussen und innen stucchirt und bemalt und
ehemals voll von Alterthümern. Das Haus des Bildhauers Leone
Leoni in Mailand, von ihm erbaut, aussen mit Hermen (den sog.
Omenoni), innen damals mit schön angeordneten Abgüssen nach
Antiken. 3
281.
1 Vasari III, p.
115.
2 Vasari X,
1097
di Giulio.
Vasari XIII,