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Buch.
in Italien.
Renaissance
Decoration.
Einhorn, dann allinalig lebensgrosse mythologische Figuren und
Gruppen, Castelle. alles essbar oder mit Delicatessen angefüllt,
Schiffe, Wagen mit Thieren, ja ein Berg aus welchem ein leben-
diger Mensch herausstieg, um Verse zu recitiren. Massiger
ging es dann am Hofe von Ferrara 'bei den Festen zu Ehren
derselben Prinzessin zu. 1 Die in allen möglichen Formen model-
lirten Zuckersachen wurden dann dem Volk zum Raub überlassen.
Beroaldus a. a. O. (ä. 1873 lässt eine schon etwas veredelte
Stufe dieses Vergnügens erkennen: bei der von ihm geschilderten
Hochzeit kam zwar am Hauptgastmahl noch manche Spielerei
vor, z. B. die Thiere noch scheinbar lebendig, Rehe, die noch
hüpften, Stachelschweine, die noch ihre Stacheln aufrichteten etc.
Die eigentliche Kunst zeigte sich aber zwei Tage später bei einem
Dejeuner im engern Kreise, und zwar mit den niedlichsten Fi-
guren und Gruppen, wahrscheinlich aus Dragant, welche dann
den einzelnen Gästen als Geschenk mitgegeben wurden.
Als Schlussvignette dieses Abschnittes möge die Erwähnung
einer gewiss geschmackvoll angeordneten Trophäe aus lauter
Wildpret dienen, womit ein Abt von Farfa 1476 den nach Rom
reisenden König Ferrante von Neapel empfing. 2
1 Diario
convlventla.
ferrar. ,
bei
Murat.
XXIV,
C01.
249.
J ovian.
Pontan.
de