328
Buch.
Renaissance in Italien.
Decoration.
Komödien; Vasari XI, p. 212, v. di Aristotile (in einem Saal des
Cardinals Farnese in Rom); XI, p. 328, v. di Batt. Franco
(in einem Gebäude an der via Giulia). Schon früher, im Jahre
1515, muss das Lokal des Giuliano Medici, Bruders Leois X.,
wenigstens einige Zeit in voller Ausstattung dagestanden haben,
da dessen Neffe Lorenzo in dessen Abwesenheit dort ein Stück
des Plautus aufführen liess. 1 Palladioserrichtete in Venedig be-
reits ein halbrundes Theater. welches nach aussen die antiken
Formen, ivnach Art des Colosseumsu, allerdings nur in Holz
scheint gehabt zu haben; dasselbe wurde gebaut für eine einzige
Tragödie während eines Carnevals. 2 Dagegen ist Palladiols erhal-
tenes teatro olimpico zu Vicenza aussen ganz formlos. Während
letzteres notorisch für Komödien sowohl als für Tragödien diente,
waren die zwei nsehr schönen, mit grösstem Aufwand erbautens
stabilen Theater in Venedig, das ovale und das runde, welohe
Sansovino, Venezia fol. 75 anführt (um 1580) nur für Äkufführun-
gen von Komödien im Carneval bestimmt. Sie fassten eine grosse
Menschenmenge.
193.
Die
Scena.
Wenn früher auch die Mysterien nur eine allgemeine cleco-
rative Ausstattung gehabt hatten, so begann mit dem XVI. Jahr-
hundert eine bestimmte Bezeichnung der Oertlichkeiten, theils
mehr in idealisirendem Sinn, theils mehr wirklichkeitsgemäss.
Die Anordnung der Sitzreihen mag Anfangs dem jedesmaligen
Zufall überlassen gewesen sein. Mit der Zeit jedoch ermittelte
man sowohl ihre richtige Lage zur Bühne als auch ihre mög-
lichst zweckmässige Einrichtung zum Sehen und Hören. Welches
dabei das spezielle Verdienst des Lionardo gewesen, der bei Giovio
uideliciarum theatralum mirificus inventoiwc heisst, ist nicht mehr
auszumitteln. Theoretische und practische Darstellung der ganzen
Theatereinrichtung um 1540 bei Serlio im II. Buche fol. 47, ss.
Ein erster Versuch, nebst der Scena auch den Raum der Zu-
schauer würdig zu gestalten, Vasari XI. p. 9, s. v. di Gherardi;
iigl. XIII, p. 96, v. di Jac. Sansovino.
Die Scena selbst muss zunächst häufig einen symmetrischen
idealen Bau dargestellt haben, mit Ausgängen in der Mitte und
zu den Seiten, und mit einer Menge von Bildern, welche zusam-
men einen obern Fries ausmachen mochten; der ganze Raum sich
stark perspectivisch verengend; die Gesimse, Capitäle u. s. W. ge-
schnitzt vortretend. So die Scenen halbgeistlicher AuHührungen,
1 Lettere
Zucchero.
di
principi I 7
Vasari XII ,
127
di
Taddeo