Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

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Buch. 
Renaissance in Italien. 
Decoration. 
für die Gesellschaft der Mercanzia 1475, mit Laubwerk und 
cannelirten Vertiefungen, ibid. p. 355.  Vielleicht gehörten 
hieher auch die zwei schönen grossen Schalen Verocchids, die 
eine mit Thieren und Laubwerk, die andere mit tanzenden Kin- 
dern.1  Die ganz grossen silbervergoldeten Vasen, welche 
Paul II. u. a. für feierliche Gastmaler machen liess, und deren 
zwei (zusammen?) 118 Pfund wogen, müssen Kühlgeschirre ge- 
wesen sein.2  
In Perugia gab es für die solennen Gastmäler des Magistrates 
eine silberne nNaves, welche entweder als Tischaufsatz oder als 
rollbarer Weinbehälter zu denken ist. Schon 1449 wurde eine 
Nave bestellt, 1498 eine (und vielleicht diese) an einen Nepoten 
Alexanders VI. geschenkt, 1512 eine neue nach Peruginols pracht- 
voller Zeichnung b_ei dem Goldschmied Mariotto Anastagi bestellt; 
mit 4 Rädern, 2 Pferden (oder Seepferden I?) und 19 Figuren, wo- 
runter eine Fortuna als Segelhalterin, ein Steuermann, der Stadt- 
patron S. Ercolano und viele Putten erwähnt werden. Archiv. 
stor. XVI, I, p. 621, dessen Appendice IX, p. 615 (mit den Annali 
decemvirali);  Mariotti, lettere pittor. perugine, p. 171. 
Ganze fürstliche Buffets, wo die Gefasse von Silber und von 
Gold, sogar je zu einem Dutzend vorhanden waren, mögen zwar 
nur als stets zur Ausmünzung bereit liegender Schatz gegolten, 
dennoch aber edle Kunstformen gehabt haben. 
Wie für den Norden die Inventare bei De Laborde, les ducs 
de Bourgogne, so ist z. B. für Mailand das Inventar des Schatzes 
zu bemerken, welcher 1389 der Valentine Visoonti als Braut des 
Herzogs von Orleans nach Frankreich mitgegeben wurde. 3 Es 
sind Tischaufsätze, Becken, Confectschaalen, 'l'ischleuchter, Bestecke, 
letztere zu vielen Dutzenden, bis auf den silbernen Nachtlicht- 
halter, das meiste mit Email, zusammen an Silber 1667 Mark. 
Das Geschirr des 1476 ermordeten Galeazzo Maria Sforza, 4 
welches veraussert wurde, um die Feldhauptleute zu bezahlen, 
enthielt u. A. ein ganz goldenes Service, wovon jedes Stück zwölf- 
fach vorhanden war.  Lodovico Moro besass dann doch wieder 
eine Sammlung kostbarer Gefässe, die er 1489 bei einem fürst- 
lichen Empfang feierlich vorwies, Gaye, carteggio I, p. 411.  
(Das Buffet des Borso von Ferrara nur erwähnt Diario ferrar. 
bei Murat. XXIV. C01. 216). 
Bei festlichen Anlässen stellte man etwa zwei improvisirte 
Statuen wilder Männer als Hüter neben das Buffet. 5 Für das 
zum Anblick aufgestellte Buffet verlangt Jovian. Pontan. de 
1 Vasari V, p. 140, 
C01. 1009.  3 Corio. 
bei Murat. XXII, C01. 
volorum. 
v. di Verocchio. 
stor. di Milano 
359.  5 Phil. 
 2 Vitae Papar. ap. Murat. III, II, 
fol. 266.  4 Diarium Parmense, 
Beroaldi orationes. nuptiae Benti-
	        
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