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Buch.
in Italien.
Renaissance
Decoration.
mehr und mehr; die beginnende Gegenreformation drängt dem
Gewölbe und dem Waiidzierrath eine Menge erzahlender Dar-
stellungen auf, welche nicht so frei in Schönheit sich auflösen
lassen, wie einst das Figürliche in den Loggien; die naturalistische
Auffassung kommt hinzu, um diesen Scenen das schöne leichte
Dasein im decorirten Raum und den Zusaminenklang mit demselben
unmöglich zu machen. Dagegen wird erst jetzt der Stucco mit
der vollen Pracht, Freiheit und Energie als einfassendes, elastisch
spannendes und tragendes Element in den Gewölben gehandhabt.
Auch die willkürlichste Ein-
fassungsform, der Cartoccio
7? (ä. 50) wird massenweise
(7 Die gemalten Decken-
m- - arabesken im ersten Gang
' der Uf f i z ien zu Florenz
l i lt jliiätlilliläciiiiitäiI-Scilfi
H" "lila. N 13. 1
l AMT], Bibliothek und in der Sala
it'll" ducale des Vaticans,
FQLR heiter und reich ' aber
93m3 l
l] i'm iüaßg schon sehr unrein; die-
i], a, Öeä jenigen der Galeria geogra-
Äl) ) iica ebenda, mit kirchen-
"l f, geschichtlichen Scenen von
Ant. Tempesta überladen.
Poccettfs sonstige Ar-
w- , beiten, immer vom Besten
der Innocenti zu Florenz,
dann aus Stucco und Ma-
Fig. 158. m1. Pitti. Stanze. a1 Apollo. (NohL) lefei gßmißßllt! (138 G6-
wölbe der S. Antonius-
capelle in S. M arco und die kleine Hofhalle (links) imPal.
Pitti. Ebenfalls relativ trefflich: ein von den beiden Al-
berti gemaltes Capellengeivölbe in S. M. sopra Minerva zu
Rom, und einiges in den Cupoletten des rechten Seiten-
schiifes in S. M. presso S. Celso zu Mailand, von Cerano
Crespi, Campi etc.
Von den vorherrschend stucchirten Gewölben, unter welchen
die bloss' einfarbigen, etwa mit Gold, den Vorzug haben, ist
wahrscheinlich dasjenige von S. M. a' monti zu Rom (von Giac.
della Porta?) das einflussreichste geworden, wie es denn wohl
das schönste dieser späten Zeit sein mag. Nächst diesem, obwohl