KaP-
VII.
Malerei
des Innern.
Stucchirung
und
305
entworfen entweder von Falconetto oder von Iacopo Sansovino; 1
Faloonettols Schwiegersohn, Bartol. Ridolfi von Verona, galt
in der Folge als der trefflichste Stuccodecorator dieser Gegenden.
Die Stelle aus Lomazzo über andere oberitalienische Decoratoren
137.
ä Das mächtige cassettirte Tonnengewölbe der Sala regia
des Vaticans 101) mit Wappen und Genien beinahe in
Freisculptur; ein für diese Stelle und für die sich schon neigende
Kunstzeit sehr schön gedachtes Werk des Perino und des Daniele
da Volterra (dessen sonstige decorative Arbeiten, Vasari XII, p.
85 bis 92, wohl alle zu Grunde gegangen sind.)
Ueber einzelne sehr schöne Motive in farblosem Stucco von
Baldassar Peruzzi weiss der Verfasser keine nähere Auskunft zu
geben. (Titelblatt vpn Gruners Deoorations etc.)
Vorzüglich schön, obwohl nicht mehr ganz rein im Styl, die
weissen Stuccaturen in der hintern untern Halle und am Treppen-
hause des Conservatorenlaalastes auf dem Capitol. Sie
entstanden vermuthlioh noch unter Aufsicht Michelangelds, welcher
auch für S. Peter das Hauptmotiv der vergoldeten Gewölbe-
cassettirung muss angegeben haben, obwohl er sonst das Detail
der Zierformen nicht liebte (ä. 137) und seine Gewölbemalerei
in der sixtinischen Capelle davon gänzlich frei hielt. Ein vor-
zügliches Ensemble die Capelle der Cancelleria zu Rom.
An den Wänden unten geringe Malereien in schön gegliederten
Rahmen; dann über einem reichen Consolengesims grosse Halb-
kreisbilder in zierlichen Rahmen; endlich die elegante, reich ge-
theilte Gewölbedecke mit weissen Stuekfiguren auf Goldgrund,
dazwischen vier kleine Bilder, Wappen und Embleme mit spar-
samer Anwendung weniger Farbentöne. (Fig. 155 und 156.)
Einzelne noch gute Stuccaturarabesken an den Wänden des
Hofes in der Vigna di Papa Giulio.
g. 178.
Spätere Decorationsmalerei und
Stuccatur.
Als eine Aufgabe des feinsten Taktes und einer eigenthümlicli
glücklichen Phantasie musste diese Decorationsweise merklich
leiden, sobald sie bloss Gegenstand des Luxus und Sache von
Künstlern wurde, Welche nicht mehr das zum Ort und zur Gestalt
des Baues Passende zu eründen vermochten, schnell arbeiteten
und dem Geschmack pompsüchtiger Besteller dienten.
Im Dogenpalast zu Venedig die Scala dloro, hauptsächlich
von Battista Franco unter Leitung des Jacopo Sansovino 1538,
208 und Nota,
Baukunst. IV.
1 Vasari IX, p.
Kugler, Gesch. d.
Giocondo.
di Fra.
20