KäP-
VII.
Stucchirüng
Malerei und
des Ifmern.
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Bildchen der Planetengottheiten und dem Mittelbilde von vier
schwebenden Victorien um ein päpstliches Wlappen, vielleicht als
Ganzes am meisten antik; die Formen und Farben und ihre Ver-
theilung im Verhältniss zu den Proportionen des Saales voll-
kommen. (Von Udine und Perin del Vaga; nerst nach Rafaels
Tode; auf Wandfresken berechnet).
In der Farnesina sind u. a. von Udine die schönen Frucht-
schnüre, womit die abgerundeten Kanten deijGewölbe in der
vordern Halle (mit Rafaels Geschichten der Psyche) bemalt sind.
Was in der Engelsburg, im Pal. Grimani zu Venedig, in Cividale
und in seiner Vaterstadt noch von ihrn erhalten ist, weiss der
Verfasser nicht anzugeben. Das Meiste von , dem, was Vasari an-
führt, ist untergegangen. Von decorativen. Glasmalereien des
Udine sind noch Reste in einem Gang der Certosa bei Florenz.
176.
Romano
Giulio
Vagra.
del
Perin
und
Von RafaePs Schülern war Giulio Romandam meisten in
die Alterthumsstudien (E. 27) und auch in die Kenntniss dieser
reichen antiken Decoration eingeweiht und wurde dafür während
seiner spätern Laufbahn zu Mantua besonders bei der Aus-
schmückung des Palazzo del Te in Anspruch genommen. Perin
del Vaga, im Dienste des Andrea Doria zu Genua, schmückte
seit 1529 in seinem Palast die Decken und Gewölbe mit aus-
gesuchten Motiven der verschiedensten Art.
Giulioäs Fertigkeit im Stucco überhaupt und seine Vorliebe
dafür zeigte sich auch an seinem eigenen Hause zu Mantua, innen
und aussen. 1 Noch in Rom von ihm einige Gewölbe in Villa
Lante. Im Pal. del Te 119)_ massenweise und reiche
Stuccaturen, zum Theil für sich, zum Theil als Einfassung von
Deckengemälden; einiges auch im Pal. Ducale. (Der Verfasser
ist nicht im Stande, Näheres darüber anzugeben;_ in dem Werke
von Gruner nur einige Proben.)
Perinols Arbeiten im Pal. Doria zu Genua: die untere
Halle mit eigenthümlich eingetheiltem und gesclnnücktem Soffitto
und ringsum laufenden Gewölbezwickeln, an. welchen" sitzende
Göttinnen sehr glücklich angebracht sind; -die Galeria mit
den Wandfresken der Helden des Hauses Doria und .mit einem
Gewölbe der allerhöchsten Pracht, welches alle möglichen flachen
und erhabenen, einfarbigen und vielfarbigen Darstellungsweisen
auf relativ kleinem Raum in sich vereinigt; ein Saal mit dem
Deckenbilde des Gigantenkampfes, dessen Rahmen oder ringsum
laufender Gewölbeansatz eben so schön als lniachtvoll ist;
1 Vasari X,
1091
di Giulio.