Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

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Sinn 
Der monumentale 
der italienischen Architektur. 
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als einem Unterbau, der nicht weiter geführt wurde. (Anspielung 
auf das angefangene Gerichtsgebäude an der Via Giulia.) Ueber- 
diess hatte er Männer um sich wie Bramante, Rafael, Baldassar 
Peruzzi, Antonio Sangallo, Michelangelo und andere. Bramante, 
damals als der grösste von allen geltend, hatte endlich an ihm 
einen Papst gefunden, wie er ihn wünschte; beredt wie er war, 
gewann er ihn für einen Neubau von S.Peter, welcher der Grösse 
des päpstlichen Namens und der Majestät des Apostels würdig 
wäre; er liess den Papst bald Ansichten, bald andere Zeichnungen 
für die künftige Kirche sehen, kam immer von Neuem darauf 
zurück und schwur dem Papst, dass dieser Bau ihm einen einzigen 
Ruhm sichern werde. Julius II. in seinem hohen und weiten 
Sinn, wo für kleine Dinge keine Stelle War, stets auf das Kolossale 
gerichtet,  nmagnarum semper molium avidusu  liess sich 
von dem Meister gewinnen und beschloss die Zerstörung der alten 
und den Aufbau einer gewaltigen neuen Peterskirche. Dabei 
hatte er gegen sich die Leute fast aller Stande, zumal die Cardi- 
näle, welche auch gerne eine neue und prachtvolle Kirche gehabt 
hätten, aber den Untergang der alten, für den ganzen Erdkreis 
ehrwürdigen Basilika mit ihrer Menge von Heiligengräbern und 
grossen Erinnerungen bejammerten. Der Papst aber blieb be- 
harrlich, warf die Hälfte der alten Kirche nieder und legte die 
Fundamente der neuen (15. April 1507). Mit diesem Bau, so 
schwankend dessen Schicksale einstweilen waren, stellte sich das 
Papstthum auf lange Zeit an die Spitze alles Monumentalen im 
ganzen Abendlande. Zur Zeit der Gegenreformation hatte diess 
nicht bloss formale, sondern auch weltgeschichtliche Folgen. 
(Wogegen kaum in Betracht kommt, dass unter Leo X. der Bau 
Einiges zum Ausbruch der Reformation mit beigetragen hatte.) 
Alt S. Peter war schon um 1450 fast 6 Fuss aus dem Loth 
gewichen und hielt schon nur noch durch die Verankerungen des 
Daches zusammenß Das nächste Erdbeben hätte die Kirche 
umgeworfen. 
ä. 9. 
des Privatbaues. 
Gesinnung 
Auch bei Privatleuten zeigt sich in Italien früh eine be- 
geisterte Baugesinnung. Schöne und grosse Bauwerke sind eine 
natürliche Aeusserung des veredelten italienischen Lebens, bei 
einigen Bauherrn wohl auch eine Vorstufe zu fürstlicher Macht. 
Venedig ist wiederum schweigsam, Florenz beinahe gesprächig. 
Der Venetianer, welcher Ambition an den Tag legte, war 
ein solcher, der kein gutes Ende nahm (1457). derDoge Francesco 
Alberti, 
artie edificatoria L. 
vol. 
(opere volgari,
	        
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