KaP-
VII.
Malerei uhöfStucchirung
des Innern.
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VII.
Kapitel.
Malerei
und
Stucchirung
des
Innern.
g. 169.
Friese und Wanddecorationen.
Von der decorirenden Malerei des Innern sind zunächst zu
erwähnen die Friese {lachgedeckter Säle und Zimmer, welche als
Mittelglied zwischen der cassettirten und bemalten Decke und
den mit Teppichen behangenen oder sonst verzierten Wänden
meist vollfarbig ausgeführt wurden.
Ob aus dem XV. Jahrhundert und aus der besten Zeit des
folgenden etwas Wichtiges von dieser Art erhalten ist? Der
Fries konnte fortlaufend oder mit Unterbrechung durch wirk-
liche oder gemalte Tragfiguren gemalt sein; sein Inhalt genre-
artig, mythologisch oder historisch; zur Zeit des Barockstyls be-
sonders Schlachten und andere Scenen aus der römischen Ge-
schichte; selten Landschaften und Ansichten von Gebäuden.
(Letzteres in der obersten Halle der vaticanischen Loggien.)
Von namhaften Mustern werden angeführt: Gio da Udine,
Fries von Kindern, Löwen, Wappen etc. über einer als Schein-
incrustation gegebenen Wandbemalung, nicht mehr vorhanden
(Vasari XI, p. 305, v. di Udine). Pordenonds Fries von Kin-
dern mit einer Barke im Pal. Doria (zu Genua?); Battista
del Moro, Friese mit Schlachten im Pal. Canossa zu Verona
(Vasari IX, p. 185, v. di Fra Giocondo); Perin del Vaga,
Fries mit weiblichen Figuren bei Gianettino Doria zu Genua
(ibid. X, p. 161, v. di Perino); Dan. da Volterras Friese
im Pal. Farnese zu Rom (ibid. XII, p. 90, v. di Ricciarelli). Zu
Schnellproducten werden solche Friese dann mit Taddeo Zucchero
(ibid. XII, p. 107, 112, 118," v. di T. Zucchero.)
Erst aus noch späterer Zeit, (1587) die Theorie dieser Friese
bei Armenini, de' veri precetti etc. p. 185; ihre Höhe solle
zwischen lls und 116 des Gemaches betragen, Architrav und Sims
eingerechnet; der Inhalt pedantisch vorgeschrieben etc. Die
W'and unter den Friesen, eigentlich für Arrazzen bestimmt, er-
hielt doch, (Genua ausgenommen, WO sie bis auf den marmorir-
ten Sockel weiss blieb) eine Art von Decoration, gewiss noch
sehr schön (Arabesken) bei Perin del Vaga (Engelsburg), sonst
aber z. B. in der Lombardie nur eine oberflächlich gemalte Schein-
architektur von Säulen, Incrustationen und grünen Festons.
(Ibid. p. 197 über die Friese in Gartensalons.)