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Buch.
Italien.
Renaissance in
Architektur.
ngefangen genommen, belagert und sonst bedrängt werden möchtenß
Die letzte (vergebliche) Bitte an die Cardinäle, man möge fort-
fahren und vollenden, nprosequi, periicere, absolverela
ä. 8.
Die übrigen Päpste bis
auf Julius
Von den nächstfolgenden Päpsten, Calixt 111., (bis 1458),
Pius 11. (bis 1464), Paul 11. (bis 1471), Sixtus IV. (bis 1484),
Innocenz VIII. (bis 1492), und Alexander VI. (bis 1503) verräth
keiner mehr diesen hohen Eifer für das Allgemeine. Wohl aber
offenbart sich der Prachtsinn weltlicher Fürsten und die Rück-
sicht auf Rom als Residenz. Seit Pius I1. beginnen die reiche-
ren Cardinale um die Wette Paläste zu bauen und Sixtus IV.
fordert sie sogar dazu auf; auch ihre T itularkirchen zu schmücken
wird für sie Ehrensache.
Pius II. hatte Bausinn und edeln Geschmack, aber nicht so
sehr für Rom als für seinen Geburtsort Corsignano, den er zur
Stadt, zum Bischofssitz, Amtsort und Festort erhob und nach
seinem Namen Pientia nannte, wie Alexander, die Diadochen
und die Imperatoren so-manche Städte nach ihren Namen be-
nannt hatten.
Sixtus IV., mit vorherrschend profanem Bausinn, errichtete
die längst schwer entbehrte mittlere Tiberbrücke, den Ponte Sisto
mit der naiven Inschrift und gewann die Aqua virgo (Aqua di
Trevi) wieder für Rom. Doch stellte er, zumal bei Anlass des
Jubiläums 1475, auch mehrere Kirchen her. 1
Die Cardinäle und Pralaten bauten wohl auch, weil sie
wussten, die Curie würde ihre bewegliche Habe gewaltsam erben.
Mit ihren Prachtgräbern (s. unten) verhält es sich wohl ebenso.
Der gewaltige Julius 11. (1503-1513), schon als Cardinal
baulustig bis zur höchsten Anstrengung seiner Kräfte, unternahm
den Neubau von S. Peter und dem Vatican in einem freien und
grossen Sinne, wie ihn kaum je ein Bauherr gehabt hat? Hohen
Muthes, in Kampf und Krieg gegen die Feinde der Kirche uner-
schütterlich und hartnäckig, pflegte Julius von allen Dingen, die
ihn einmal ergriffen, dergestalt entflammt zu werden, dass er
das kaum Erdachte auch gleich durchgeführt zu sehen erwartete.
Unter andern grossen Gaben besass er nun auch eine wunderbare
Begeisterung des Bauens, mochte sie auch die Schuld sein an mehr
l Ueberdie Bauten der Päpste und Cardinäle: Pii II, Comment L. VIII,
p. 366, vgl. L. VI, pag. 308. Vifae Papar. bei Murat. III, H, C01. 1018,
1031, 1034, ssj, 1046, 1064, s, 1098. Ferner Platinae continuator (Onuphr.
Panvinius), passim, Albertini, de mirabilibus Romae, im III. Buch. 2 Onu-
phrius Panvinius, da. vaticana. basilica, bei Mai, Spicileg. romanum, Tom. IX,
p. 365, ss. Vgl. Ranke, Päpste. I, S. 69.