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Die Fagadenmalerei.
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gli occhi altrui le facciate delle case et de palagi dipinte per
mano di buon maestro che con 1a incrostatura di bianchi marmi,
di poriidi et di serpentini fregiati (Toroß 42.) 1
Von dem prachtvollen Anblick, welchen solche Fagaden, oft
gassenweise, gewähren mussten, gibt jetzt keine Stadt mehr auch
nur einen entfernten Begriff. Von dem wenigen Erhaltenen ist
das Wichtigste verzeichnet Cicerone S. 292 H. Im XVI. Jahr-
hundert galten als besonders reich an farbigen Fagaden: Venedig,
Genua, Pesaro und Mantua. 2
163.
Die
Besteller.
Es kamen Beispiele vor, da entweder auf Anregung von
Fürsten oder auf freiwillige Abrede hin ganze Gebaudereihen
oder Gassen einen fortlaufenden gemalten Schmuck erhielten.
Eine gleichartig fortlaufende, wenigstens decorative Malerei
ist vorauszusetzen in Ferrara 1472 unter Ercole I." (Diario
ferrarese, bei Murat. XXIV, C01. 243): im December fing man
an, die Hallen der Geldwechsler vor dem Thurm Rigobello zu
bauen und die Paläste der Signori und die Buden der Leder-
handler (le banche de li calgari?) zu malen. Nachher (C01. 247)
heisst es: den Palast der Lederbuden mit Paladinen, d. h. wohl
mit den Helden Carls des Grossen. Lodovico Moro liess in
Mailand und Pavia die Vorbauten (ä. 112") in den Gassen weg-_
räumen und die Fagaden liess (fece) er malen, schmücken und
verschönern; (Cagnola, archiv. stor. III, p. 188). In Brescia
am Corso del teatro sind noch fortlaufende mythologische Ma-
lereien des Lattanzio Gambara erhalten.
Weit häufiger sind jedoch der Natur der Sache nach die von
jedem Eigenthümer nach eigenem Geschmack bestellten Facade-
malereien. Schon ihr Ausgang von dem Andachtsbilde (g. 162)
weist darauf hin; sie waren gewiss oft der Stolz des Besitzers
und das Kennzeichen seines Hauses in einer Zeit, da man sich
ilntersclieiden wollte und das Auffallende noch nicht mied.
Auch an öffentlichen Gebäuden hie und da sehr früh Fagaden-
malereien als Ausdruck irgend einer Allen gemeinsamen Idee oder
Erinnerung. S0 war zu Venedig im XIV. Jahrhundert der Pal. del
Comune (1324) von allen Seiten mit Malereien, ohne Zweifel po-
litischen Inhaltes bedeckt; am frequentesten Orte der Stadt, den
Portiken des Rialto, war ein Seesieg über König Pipin (Sohn
Carls d. Gr.) und eine Weltkarte gemalt; Sansovino, Venezia
1 Lodov. Dolce, Dialogo della, pittura.
veri precetti etc, p. 205.
146:
fiorent.
ed
2 Armenini,