Kapitel.
Fussböden.
Kalligraphie.
160.
Steinen, Marmor oder Backstein.
in harten
Der Fussboden
Die monumentale Behandlung der Fussböden, hauptsächlich
in Kirchen eignet sich die Mittel des Alterthums auf originelle
und neue Weise an.
In der Nahe der Päpste und in einzelnen loesonders präch-
tigen Capellen dauert "dasjenige rein lineare Mosaik aus harten
Steinen, besonders weissem Marmor, Porphyr und Serpentin fort,
welches schon aus der urchristlichen Zeit auf die Cosmaten über-
gegangen war. Mosaik Martins V. (nach 1419) im ltiittelschiii"
des Laterans, eine der ersten Arbeiten des vom Schisrna befreiten
Papstthums. 1 Nicolaus V. (seit 1447) wollte für seinen Neubau
von S. Peter ganz dasselbe. 2 Boden der sixtinischen Capelle,
der vaticanischen Stanzen, der Grabcapelle des Card. von Por-
tugal in S. Miniato bei Florenz, der Capelle im Pal. Medici
(Riccardi) ebenda.
Alberti de re aediiicatoria L. VII, c. 10, verlangt im pavi-
mentum am ehesten nLiIllßll und Figuren, welche sich auf Musik
und Geometrie beziehenn Figuren, und zwar erzählende
Mosaiken, aus Marmor von verschiedenen Tönen, hat bei-
nahe nur der Dom von Siena, dieser aber in grösster Masse
und aus zwei Jahrhunderten, 1369 bis um 1550. Ueber
dieses Unicuin vgl. Milanesi I, p. 176, s., II, p.111, s.,
265, s., 377, 437 etc.; Vasari I, p. 176 Introduzione; X,
p. 186, ss., v. di Beccafumi.
Die ästhetische Frage, wie ein Marmorboden von einfacher
Conüguration aus Platten von 2 oder 3 Farben in Harmonie mit
einem grossen Bau zu componiren sei, wurde besonders durch
denjenigen des Domes von Florenz beantwortet; Vasari VIII,
p. 128, ss. Comment. zu v. di Cronaca, welcher seit 1499 haupt-
sächlich mit den Chorcapellen und zwar hier mit einem reicher
bewegten Motiv begann; IX, p. 227, v. di Baccio d'Agnolo,
welcher dann die Hauptsache gethan zu haben scheint. Das
Entscheidende war, dassoman sich fortan von allen Teppich-
1 Vitae Papan, Murat. III, H,
Kugler, Gesch. d. Baukunst. IV.
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858.
2 Ib-
935.
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