Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

Der 
der italienischen 
monumentale Sinn 
Architektur. 
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gewanderte florentinische Verbannte. Für bestimmte Zwecke wurde 
bisweilen a. furia über Hals und Kopf gebaut und die Expropria- 
tion sehr theuer bezahlt. 
Der grosse Federigo von Montefeltro, Herzog von Ürbino 
(St. 1482), Kenner der Architektur, baute ausser vielen Festungen 
seinen berühmten Palast, welcher als einer der vollkommensten 
seiner Zeit galtß 
ä. 7. 
Sinn Papst Nikolaus 
Monumentaler 
In dem zerrütteten Rom erhoben sich die ersten Päpste 
pach dem Schisma kaum über Reparaturen. In Nikolaus V. 
l447_1455) aber war Bauen und Büchersammeln zu Einer 
übermächtigen Leidenschaft gediehen, zu deren Gunsten der 
Papst selber erhabene sowohl als praktische Gesichtspunkte 
geltend machte. 2 Ausser vielen Bauten in Landstärlten sind die 
fünf grossen, nur geringstentheils ausgeführten Projecte für Rom 
zu erwähnen: Herstellung der Stadtmauern und der vierzig Sta- 
tionskirchen, Umbau des Borgo zur Wohnung für die gesammte 
Curie, Neubau des V atikans und der Peterskirche. 
Die Motive waren nach dem Biographen: Ehre und Glanz 
des apostolischen Stuhles, Förderung der Devotion der Christen- 
heit und Sorge für den eigenen Ruhm durch unvergangliche Bauten. 
Laut der eigenen llede des Papstes an die um sein Sterbebett 
versammelten Czirdmäle: das monumentale BGLlllJSfUlSS der Kirche, 
nicht in Betreff der Gelehrten, Welche Entwickelung und Noth- 
Wendigkeit der Kirche auch ohne Bauten verstanden, wohl aber 
gegenüber den nturbae laopulorumu, welche nur durch Grösse 
dessen, was sie sehen, in ihrem schwachen und bedrohten Glauben 
bestärkt werden könnten. Dazu dienten besonders ewige Denk- 
mäler, die von Gott selbst erbaut schienen. Die Festungen im 
ganzen Staat habe er errichtet gegen Feinde von Aussen und 
gefährliche Neuerer im Innern. 3 nHäitten wir Alles, Kirchen und 
wandere Bauten, vollenden können, wahrlich Unsere Nachfolger 
nwurden mit grosserer Verehrung aller Ghristenvölker angehetet 
nwerden und sicherer vor innern und äussern Feinden in Rom 
nWOlIIIGD. Also nicht aus Ehrgeiz, aus Praohtliebe, aus leerer 
nRuhmsucht und Begier, Unsern Namen zu verewigen, haben 
bwlfudleSeS grosse Ganze von Gebäuden angefangen, sondern zur 
nErhohung des Ansehens des apostolischen Stuhles bei der ganzen 
nChi-istenheit und damit künftig die Päpste nicht mehr vertrieben. 
1 Vespasiano üorentino, p. 121, s. p: 146. Vgl. Cultuy der Renaissänce, 
S. 44. 221. An dem Palast könnte er lexcht selber das lNlelste gethan haben. 
 2 Vitae Paparum, bei Murat. III, II, C91. 925, Ss. bes. 949.  Platina, 
in vita Nicol. V.  3 Vgl. Cultur der Reneussance, S. 105, 180, 188.
	        
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