Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

Kap. IV. 
Holz. 
Arbeiten in 
265 
Werth. In der Mitte war ein kleiner Tisch, der schönste, den 
man sehen konnte, mit "grünem Sammet bedeckt; darauf lag 
immer eine Laute oder Cither u. dgl. nebst Musikbüchern und 
einigen reich verzierten kleinen Banden, welche lateinische und 
italienische Dichter enthielten. 
 Parte IV, Nov. 25 noch eine zierliche Schilderung dieser Art. 
Giov. della Casa überliess während einer Abwesenheit 1544 
dem Cardinal Bembo seine schöne römische Wohnung u. a. ncon 
un bellissimo camerino acconcio de suoi panni molto ricchi e 
molto belli, e con un letto di velluto e alquante sattue antiehe 
e altre belle pittureu, darunter ein Portrait von Tizian.  
Die Echtheit aller Stoffe, die wahrscheinliche Symmetrie der 
Anordnung, die Verachtung der gemeinen Bequemlichkeit mussten 
solchen Räumen (im Vergleich mit unserm Jahrhundert der Surr0- 
gate etc.) einen ernsten Charakter verleihen.  
Die Ledertapeten mit eingepressten Golddessins, hauptsäch- 
lich Blumenarabesken, welche zu Venedig im XVI. Jahrhundert 
schon so sehr verbreitet waren, galten noch 1462 als ein frem- 
der und zwar aus Andalusien gekommener Schmuck; Pii II. Com- 
ment. L. VIII, p. 384 (ungefähr). Auch ihre Wirkung ist eine 
überwiegend ernste;  das Teppichwesen überhaupt sollte wo 
möglich Wände und Fussböden dem Auge völlig entziehenl 
In Florenz mag sich diesem gegenüber doch die Boiserie 
mit Malereien länger gehalten haben? Vgl. ä. 154. 
Das 
5. 157. 
Prachtßett und 
Truhe. 
die 
Am meisten monumental von allen Möbeln war das Pracht- 
bett gestaltet, Welches nicht eine Ecke, sondern die Mitte einer 
Wand-einnahm; sodann die Truhen, auf welche die Kunst bis- 
weilen ihre besten Kräfte wendete. 
Aufwartung venezianischer Gesandten (5. 42) bei den Her- 
zoginnen von Urbino in Pesaro: DB la camera era nuova, fatta 
a volta, 1a maggior parte di essa proiilata d'oro e arrazzata 
dall' alto in basso, con "una lettiera in mezzo, sotto un padig- 
lione, coperta di setaxi 
Erhalten sind wohl kaum irgendwo solche Bettstellen aus 
der besten Zeit. Selbst die genaueste Schilderung 2 ist erst aus 
der Zeit des beginnenden Baroekstyls (1574): die Füsse mit 
Harpyien, Festons etc., die vier Säulen von Compositaordnung, 
mit Laubwerk umwunden; die Friese theils mit Kinderfiguren 
und Thieren, theils mit Laubwerk; das Kopfende mit vier Her- 
men und drei Feldern dazwischen, über welchen (offenbar noch 
Ariosto, 
Orl. 
fur. 
X11, 
Milanesi III, 
245.
	        
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