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Buch.
Renaissance in Italien.
Decoration.
Verlangen nach Illusion und doch noch von einer gewissen Idea-
lität des Styles.
Sodann werden bisweilen die Hauptfelder mit dem allerschön-
sten, auf das Wohlgefälligste im Raum vertheilten Arabeskenwerk
geschmückt. Das Beste in Florenz: das Getafel der Sacristei
von S, Croce und zwar hier nicht die Mittelfelder, sondern die ein-
fassenden Theile; sodann das Chorstuhlwerk in S. Maria novella in
seinen obern Theilen, ein frühes und ausgezeichnetes Werk von
Baccio dlAgnolo (ä. 92); zu Venedig das Getäfel im Chor von
S. Marco; zu Verona die untern Theile der Rücklehnen in S. M.
in Organe ; in Mailand die Chorstühle in S. M. delle Grazie
t Elidlgiclrgenoslsen naturhch die figu-
ljegzg! r1r en n arsien, iswei en ganze grosse
äiäägi Reihen von Historien und rings um den
E?! ganzen Chor laufende Friese, den grössten
Ruhm. (g. 151.)
Im Figürlichen zeichneten sich von
9-, "Y s; den Meistern der Renaissance zuerst Do-
XÄ menico di Niccolö in hohem Grade aus
2, Qlr- e J" mit seinen Intarsien in der obern Capelle
des Pal. pubblico zu Siena; dann die
Florentiner Giuliano und Benedetto da
Majano; Giuliano's Priesterstuhl, d. h.
der ehemalige, nicht der jetzige neben
dem Hochaltar des Domes von Pisa;
seine Thür im Audienzsaal des Pal. vec-
ä chio zu Florenz, wobei ihm sein Bruder
Fg 14a Cilorstuh, im Dom Benedetto und_Francione (ä. 59) halfen,
zu Pisß-(Nßhl-ä mit den Bildnissen Dante's und Petrar-
cals. Benedetto machte Truhen mit
Intarsia für König Matthias Corvinus von Ungarn, welche wie
seine meisten übrigen Holzarbeiten untergegangen sind. 1 Mehrere
Intärsliafttzoren machtcaril dainalls ihlr; Gleschläft liln Ungarn.
r1r e n arsien am ors urwer (er 1rc e zu ienza ru m
Pius II. ? Antonio Barile von Siena, der das jetzt untergegan-
gene Stahlwerk der Certosa von Maggiano theils mit Perspec-
tiven, theils mit Figuren schmückte, durfte sich irgendwo in
einer Intarsia selber portraitiren und seinen Namen und die
Worte beifügen: ncaelo, non penicillo excussi _1502u, indem
seine Arbeit wie gemalt aussah. Sein Neffe, Giovanni Barile,
der ihm in Maggiano half, ist dagegen mehr durch die ge-
schnitzten Theile berühmt; M1lanes1 II, p. 398, III, p. 52, 74
und Vasari VIII, p. 93, s. in den Nachträgen zu v. di RaHaello,
wo die Arbeiten beider Barili verzeichnet sind.
1 Vasari IV, p. 2, ss., v. di Giuliano da M.,
detto da M. 2 Comment. L. IX, p. 431.
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di Bene-