Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

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I. ABuch. 
Renaissance in Italien. 
Decoration. 
Vasari XI, p. 171, im Comment. zu v. di Sodoma). In Siena 
gab seit 1421 der genannte Domenico Lehrlingen Unterricht in 
dieser Kunst mit Auftrag und Unterstützung des Staates; Mila- 
nesi II, p. 103; aber 1446 klagt er, dieselbe trage wenig ein 
und fast Niemand habe dabei aushalten wollen, ib. p. 237 
(und Gaye I, p. 155.); zwei andere Meister klagen 1453, sie 
seien alt und arm darob geworden, Mil. II, p. 287. (Supplik 
eines andern-armen I-Iolzdecorators vom J. 1521, ib. III, p. 75.) 
Die Intarsia konnte in der That am besten von Mönchen 
mit völlig gesicherter Existenz betriebenwerden, und zwar waren 
es vorzüglich Olivetaner. In Florenz haben zwei Stadtpfeifer 
ihre viele Musse auf diese Kunst gewandt. 1 
Da es sich wesentlich um den Grad der Feinheit in der 
Ausführung handelte, liessen die Besteller sich von den Meistern 
Proben einsenden; so 1444 die Orvietaner. 2 
Für figürliche Darstellungen befolgten die Intarsiatoren nicht 
selten Compositionen von Andern; so der in seiner Art grosse 
Fra Damiano die Zeichnungen des Bernardo Zenale, des Troso 
von Monza, des Bramantino u. A. für die Chorstühle von S. 
Domenico in Bergamo (rlnonimo di Morelli); auch von seinem 
berühmten Stuhlwerk in S. Domenico zu Bologna mit dem un- 
endlichen Reichthum von Historien wird man Aehnliches vor- 
aussetzen dürfen. Er arbeitete sonst sogar nach Zeichnungen 
des Salviati (Vasari XII, p. 56. v. di  und des Vignola 
(ib. 131, s. v. di F. Zucchero). Zwei seiner Schüler reproducir- 
ten am Stuhlwerk v. S. M. maggiore zu Bergamo Compositionen 
des Lorenzo Lotto. (Anonimo di Morelli).  Für S. Agostino 
in Perugia soll Perugino dem Baccio d'Agnol0 das Stuhlwerk 
überhaupt vorgezeichnet haben. 3 
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Gegenständen. 
Die Intarsia nach 
Als. Frühestes gelten, obwohl nur mit beschränktem Rechte, 
solche Intarsiexi an Stuhlwerken und Kirchenschränken, welche 
bauliche Ansichten darstellen.   
Vasari I, p. 179 Introduz. Er meint, die Perspectiven von 
Gebäuden seien das Früheste gewesen, weil sic_vermöge der vor- 
herrschenden Geradlinigkeit am leichtesten in Holz darzustellen 
seien. Allein die Kunst beginnt überhaupt nicht immer mit 
dem technisch Leichtesten, und das Stuhlwerk von Orvieto mit 
seinen sehr schön ausgeführten Halbfiguren widerlegt ihn. Wahr 
1 Vasari V, 
Orv., Doc. 67.  
p. 138, v. di Ben. da Majano. 
 3 Vasari VI, p. 62, Comment. 
 2 Della. Valle, duomo 
zu v. di Perugino. 
di
	        
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