Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

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Buch. 
Italien. 
Renaissance in 
Decoration. 
Thürflügel in der Sacristei von S. Lorenzo in Florenz sind nur 
durch ihre höchst lebendigen Heiligeniiguren bedeutend.  
Auch an den ehernen Thüren des Jac. Sansovino im Chor 
von S. Marco zu Venedig und des Guglielmo Monaco am Triumph- 
bogen des Alphons im Castello nuovo zu Neapel herrscht durch- 
aus das Relief über die Decoration vor. Anfang des Baroekstyls 
an den Pforten des Domes zu Pisa, von Gio. da Bologna; älter, 
aber nicht bedeutend die ehernen Thüren der Crypta des Domes 
von Neapel. 
Die auffallend geringe Zahl solcher _Pforten erklärt sich 
u. a. durch die Seltenheit vollendeter Fagaden, ä. 69. Um- 
sonst entwarf Donatello eine Thür für das Baptisterium 
von Siena. 1 Ganz einfache eherne Thüren übergehen wir.  
Laut Malipiero 2 nahm Carl VIII. 1495 eherne Thüren aus 
dem Castell von Neapel und sandte sie als Siegeszeichen nach 
Frankreich. 
Das schönste eherne Gitter im Dom von Prato (Cap. della 
Cintola) von Donatellds Bruder Simone, mit anmuthiger Um- 
deutung gothischer Motive; zierliches Rankenwerk und Figürchen, 
als Bekrönung Palmetten und Candelaber.  Ueber das bronzene 
Strickgeflecht oberhalb des mediceischen Sarkophages in S. Lo- 
renzo zu Florenz eine naturalistische Bewunderung bei Vasari V, 
p. 143, v. .di Verocchio.  Ueber die Bronzegitter des Sienesen 
Antonio Ormanni am Eingang der Libreria und an der Durch- 
sicht in die Unterkirche im Dom von Siena sowie in S. Agostino: 
Milanesi II, p. 458; Vasari V, p. 285, im Comment. zu v. di 
Pinturiechio, und VI, p. 141, Nota, v. di Signorelli.  Ueber 
das Gitter und die Candelaber an Sansovinds Altar in S. Spirito 
zu Florenz: Vasari VIII, p. 164, v. di Andrea Sansovino.  Die 
Gitter für die Antoniuscapelle im Santo zu Padua, bereits ge- 
formt von dem vortrefflichen Decorator Tiziano Minio, blieben 
durch dessen Tod (1552) ilnausgeführt. 3 Ueber die Stuccaturen 
derselben Capelle s. ä. 177. 
Ein gleichmässig geltendes ästhetisches Gesetz wird sich in 
diesen Arbeiten kaum nachweisen lassen, indem die Einen mehr 
herb architektonisch, die Andern mehr spielend decorativ ver- 
fahren. Massenweise sind eherne Gitter, Schranken etc. erst 
aus der Barockzeit vorhanden.  
Die Gitter aus geschmiedetem Eisen, in der gothischen Zeit 
bisweilen trefflich und in ihrer Weise vollkommen (das beste 
vielleicht in der Saeristei von S. Croce in Florenz; ein anderes 
berühmtes im Dom von Orvieto 1337, vgl. Della Valle, Storia 
del duomo di Orv. p. III und Doc. 35; andere erwähnt bei 
1 Vasari III, p. 
stor. VII, I, p. 339. 
259, s., v. di Donatello; Milanesi II, p. 297.  
 3 Scardeonius, ap. Graev. thesaur. VI, III, 
 2 Arch. 
C01. 428.
	        
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