vSoulptur in
Decoratiie
Stein.
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als um die Wohnung bemüht etcß Sannazaro (Epigrammata, de
Vestustino) spottet eines Solchen, der das küinmerlichste Leben
führt, aber für seine Grabkapelle spart, früh Morgens schon mit
Architekten und Marmorarbeitern bei allen antiken Ruinen her-
umzieht, sie erst Nachmittags todtmiide entlässt und "nun über
ihre Gesimse, Friese, Säulen etc. schimpft und beständig ändert.
vLass doch die Leute ruhig essen und wenn du durchaus mit
deinem Begräbnisse". dich abgeben willst, so lass dich an den
gemonischen Stufen begrabenß
Ein Glückssoldat, Ramazzotto, der sich um 1526 durch
Alfonso Lombardi sein Grabmal in S. Michelo in Bosco bei
Bologna errichten liess, aber viel später
anderswo arm und vergessen starb; Va- P
sari IX, p. 10 und Nota, v. di 'A. Loin-
bardi. i? tf
Die wichtigsten GräbertYPen.
Die Gräbertypen des XIII. und XIV-
Jahrhunderts wurden grösstentheils aufge- _
geben" und die übrig bleibenden imv Sinn. 'i
der Renaissance auf das Schönste umge-
staltet. 1
Sie hatten bei einer oft grossen Sch'ön-_ um
heit der Ausführung meist bedeutende
Uebelstande gehabt. Der auf Gonsolen " "i
an einer Wand angebrachte Sarkophag Fig'132'
(das sepolcro in aria) hatte zwar den
Vorzug, die Communication nicht zu hemmen, allein die
darauf liegende Statue blieb entweder unsichtbar oder musste,
schräg vorwärts gelehnt, einen sonderbaren Effect machen.
Varietäten die bolognesische, mit Statuetten neben und über der
Portraitstatue, auch wohl an den Ecken- des mit Reliefs ge-
schmückten Sarkophags selbst; der paduanisch-veronesische
mit einem ebenfalls aus der Wand vortretenden, auf Consolen
ruhenden Spitzbogen, welcher über dem Sarkophag schwebt, mit
Malereien. (Fig. 132.)
In Neapel wurde der Typus des Heiligengrabes, nämlich der
von Statuen getragene Sarkophag für Grosse und fürstliche Per-
sonen üblich; über demselben eine Nische mit Baldachin und mit
Vorhängen, welche von Engeln weggezogen werden.
Ganz erlöschen auch diese Typen nicht; sogar der letztge-
nannte kommt vor. (Die christliche Demuth hoher Geistlicher
verlangte wenigstens, dass die Leiche in die Erde zu liegen
komme, so dass der oben dargestellte Sarkophag ein blosser