Kß-P
Sculptur
Decorative
Stein.
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eingefasst von stucchirten oder gemalten Cartouchen, Kinder-
figuren, Schilden, starken Fruchtschnüren, Inschriften etc. ent-
hielten und sagt von diesen einfassenden Zuthatenz) Hierin
waren, abgesehen von den eigentlichen Grotteskenverfertigern, be-
sonders erfindungsreicli Gio. Ba-tt. Bergamo und Evangelisto
Lovini, Bruder des Aurelio, welcher (letzterer?) in dieser und
in andern Beziehungen ausgezeichnet ist, ferner Lazaro und Pan-
taleo Calvi, Ottavio Sernino, Bruder des Andrea, Vincenzo Moi-
etta, und im Alterthum (aus Plin. H. N. XXXV, 37) Serapion.
Später wird Silvio Cosini nur beiläufig genannt. Der Ab-
schnitt über Larnpen, Candelaber. Brunnen etc. p. 426 behandelt
fast nur die späte Zeit, in welcher L. schrieb; der für seine
Gefässe, Geräthe und Wagen berühmte Ambrogio Maggiore z. B.
gehört in die Zeit des Buches selbst (1585).)
ä. 138.
Grabmal und der Ruhm.
Das
Das Prachtgrab der Renaissance, ohne Vergleich die wich-
tigste Aufgabe der mit der Sculptur verschmolzenen decorativen
Kunst, entsteht wesentlich unter Einwirkung des Ruhmsinnes
(vgl. ä. 1). Die Sehnsucht des Einzelnen nach Unvergänglich-
keit seines Namens und der Eifer einer Stadt oder Corporation
für die Ehre eines berühmten Angehörigen bedürfen gleichmässig
der Kunst.
Das Heiligengrab, im XIII. und XIV. Jahrhundert eine beson-
dere Gattung der Sculptur, nimmt im XV. Jahrhundert nur eine
untergeordnete Stelle ein. Nach der Beschreibung zu urtheilen
ist nur das Grab des heiligen Savinus im Dom zu Faenza, von
Benedetto da Majano, ein Werk höhern Ranges. 1 Ein hübsches
Werk ist die Arca di S. Apollonia im Dom von Brescia, ein
Sarkophag mit 3 Figurenreihen Reliefs; darüber ein Tabernakel
mit liüguren und einer Madonna in Lunette. In S. Tommaso
zu Cremona befindet oder befand sich das Grab des SjPietro
Marcellino, von Zuandomenego da. Vercelli, und in S. Lorenzo
ebenda dasjenige von S. Mauro, (richtiger S. S. Marie e Marta)
1482, von dem berühmten Gio. Ant. Amadio (Q. 186), beide
von dem Anonimo di Morelli gerühmt. Das Gemeinsame aller
dieser Arbeiten sind die vom mittelalterlichen Heiligengrab her
übernommenen erzählenden Reliefs, in welchen das XVI Jahr-
hundert sehr redselig ist; von andern Grabinälern unterscheiden
sie sich (lurch Abwesenheit der liegenden Statue, indem der
Heilige viel eher stehend oder thronend über dem Sarkophag
dargestellt sein wird. An der Arca des h. Dominicus in dessen
Vasari V,
132 und Nota, v.
di Ben.
da Majano.