Buch.
Renaissance in Italien.
Architektur.
in Campani vita Pii II, bei Murat. III, II, C01. 976 und bei
Vespasiano Fiorentino p. 332 bis 338; hier auch Cosimds Weis-
sagung: in 50 Jahren werde von Besitz und Herrlichkeit des
Hauses Medici nur übrig sein, was er gebaut habe? Das Wort
seines Sohnes Pietro über die Badia von Fiesole: so viel Geld
wir hier verbauen, ist extra petulailtiam ludumque fortunae ge-
sichert. 2 Lorenzo magniiico, Pietrois Sohn, freute sich beim
Ueberschlag der gewaltigen Kosten, dass das Geld so gut aus-
gegeben sei. 3 Dass die drei Genannten die Bauten von Kirchen
und Klöstern vielleicht auch für ein politisch sichereres Kapital
denn Geld gehalten, deutet Alessandro deiPazzi an.4 Die Vene-
zianer wussten wohl, wesshalb sie dem bei ihnen im Exil (1433)
weilenden Cosimo verboten, die Fagade von S. Giorgio maggiore
zu bauen. 5
In welchen Ausdrücken sich der Horentinische Staat auch
für andere seiner Künstler, z. B. für einen Bildhauer im Jahre
1461 nach aussen verwendet s. bei Gaye, carteggio I, p. 196.
ä. 3.
Baugesinnung der
Die
Sienesen.
Der Bau-Ehrgeiz Siena's nimmt in den offiziellen Aeusserungen
oft eine wahre "Heftigkeit an und blickt unruhig nach aussen.
Eine eigene Verschönerungsbehörde Wacht namentlich über den
Strassencorrectionen. Petitionen von Bürgern in Bau- und Kunst-
sachen sind nichts Seltenesßt Das Stillestehen des Dombaues
heisst eine Schande: 1298 wird Weiterbau aus städtischen Mitteln
beschlossen; der sogenannte neue Dom 1321 wird dekretirt als
ecclesia pulcra, magna et magniiica. Die bisherige Domsakristei
nfür eine Dorfkirche laassendu wird 1407 für eine Schmach der
Stadt erklärt. Eine Bürgerpetition von 1389 bittet um Vollendung
des Domes und Beifügung eines Camposanto in der Art des pi-
sanischen, welches eine der vornehmsten geweihten Bauten der
ganzen Christenheit sei.
Schon 1286 verlangen die Minoriten fast trotzig städtische
Beihülfe für eine Fagade, weil es der Gemeinde von Siena nicht
zur Ehre gereiche, wenn vornehme fremde Geistliche und Städte-
boten kämen und die provisorische, wdas Ding von Backstein
1 Vergl. auch Jovian. Pontaxl. de magniücentia. 2 VergLMatteo Bossi,
bei Roscoe, vita, di Lorenzo d. M. vol. IV, Beilage 5. 3 Vergl. Cultur der
Renaissance, S. 79 u. 82, Anm. 4 Archiv. stor. I, p. 422. Der Ruhm der
mediceisehen Bauten unter Lorenzo, Matteo Bossi, l. c. 5 Sansovino, Venezia.
fol. 81. 6 Vergl. Milanesi documenti per 1a Storia delP arte senese
, p. 161_164, 180 13., 188, 193, II, s. 39, 183, 301, 337, 339, 345, 353,
I„S. 100 PR, 139, 273, 275, 280, 310 u. a. a. O. Allegretto, Diari sanesi
ei Murat. XXIII, C01. 770 ss.