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Buch.
Italien.
Renaissance in
Decoration.
Im Jahr 1506 heissen (Lettere pittoriche III, 196) Giovan An-
gelo Romano und Michel Cristofano aus Florenz ni primi soul-
tori di Romau und diesen möchte manches vom Besten angehören.
Die spätesten Florentiner, welche noch berühmte Decorato-
ren und Bildhauer zugleich waren: Andrea da F iesole (V asari VIII.
p. 137, ss., v, di A. da Fiesole) und Benedetto da Rovezznno
(ibid. p. 176. ss., v. di Rovezzano); letzterer arbeitete z. B.
Kamine, Handbecken, Wappen mit Bandwerk, Grabmaler, Pfor-
ten und ein Heiligengrab, welches jetzt stückweise in den Ufiizien
aufgestellt ist; seine Arabeske ist schon derber als die der
Vorgänger.
Von den Schülern des Andrea, Maso Boscoli und Silvio
Cosini (beide von Fiesole) wurde der letztere mit der Zeit Exe-
cutant bei Michelangelo und dann in Genua bei Perino del Vaga
für Stuccaturen.
In den glasirten Thonarbeiten der Schule der Robbia ist die
Arabeske, im Bewusstsein des Weniger feinen Stoffes, bescheidener
als in Marmor; allein die kräftige Composition des Ganzen, die
herrlichen Fruchtschnüre und die weise Abwechselung von bloss
Plastischem und bloss Gemalte-m geben diesen Sachen einen sehr
hohen Werth (Altäre, Heiligennischen. der Sacristeibrunnen in
S. M. novella zu Florenz etc.) Ihre Farben bloss: gelb, grün,
blau, violett und weiss.
Das
ä. 136.
übrige Italien.
Die Decoration des Palastes von Urbino erscheint als eine
zwischen toscanischer und oberitalieniseher Einwirkung getheilte.
Neapel und Genua besitzen wenig Einheimisches von höherm
Werthe. Oberitalien bildet ein Gebiet für sich.
Im Pal. v. Urbino prachtvolle lhüreinfassungen 134),
Kamine (Fig. 128), Simse, zum Theil an Bolognesisches erinnernd;
Einiges mit Gold und Blau bemalt. Neapel zehrt im
XV. Jahrhundert von Florenz (Grabmaler von Rossellino, Dona-
tello etc.) und erhält erst spät im XVI. Jahrhundert mit Gio-
vanni da Nola, (iirolamo Santacroce, Domenico di Auria eine
selbständige Schule von Decoratoren-Sculptoren, als im übrigen
Italien die Gattungen sich bereits schieden (Grabmäler in vielen
Kirchen, Brunnen des Auria bei S. Lucia). Genua nimmt
im XV. Jahrhundert wesentlich am oberitalienischen Style Theil;
das Beste eine Anzahl lhüreinfassungen, worunter die pracht-
volle, von einer Kirche entlehnte, in einem Hause auf Piazza
Fossatello. Im XVI. Jahrhundert die Arbeiten des Montorsoli
und mehr classicistisch: der Tabernakel der Johannescapelle im
Dom (ä. 80) von Giac. della Porta 1532.