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Sima der italienischen Architektur.
Der monumentale
Vermögen nichts Grösseres noch Schöneres hervorbringen könneac 1
Man verstand sich dafür zu einer Abgabe vom Verkehr und zu
einer alljährlichen Kopfsteuer. Bei der Wiederaufnahme des Baues
nach längerer Unterbrechung, in dem Gliicksjahr 1331, wurde zu
der Steuer eine Quote von den verpachteten Zöllen und Steuern
hinzugefügt, und in jeder Bude ein Kästchen für pvdas Gottesgeldu
aufgestellt. 2 Weil der Dom seit vielen Generationen als höchstes
galt, konnte und musste sich das mächtige Verlangen und Ver-
mögen zu seiner Vollendung in einem Florentiner concentriren:
in Brunellesco. nZwei grosse Dinge trug er von Anfang an 1Il
sich: die Wiedererweckung der guten Baukunst und den Kuppelbau
von S. Maria del üO1'e.(( 3 Giott0's Ernennung zum D0m- und
Stadtbaumeister geschah 1334 mit feuriger Anerkennung desselben
als ersten Künstlers der damaligen Weltßi Dass ein bisheriges
Gebäude durch Unschönheit eine Schmach für die Stadt sei, ein
künftiges ihr zur Ehre und Zierde gereichen solle, wird gesagt
u. A. bei Anlass des Neubaues von Orsanmichele 13365 Die
Nischen der einzelnen Pfeiler wurden den Zünften auszuschmücken
übergeben, Die Gold- und Silbermünzen, die man in den Grund-
stein legte, hatten die Inschrift: nut rnagnificentia populi fiorent,
artium et artificum ostendaturß
Der Neubau einer Ordenskirche wird durch einen besonders
verehrten Fastenprediger den Vornehmen und Reichen des be-
treffenden Stadtquartiers ins Gewissen geschoben. 6 In welchen
Händen auch der Staat sich befinden mochte, immer blieb die
höchste Ambition die Seele des öffentlichen Bauwesens, nur dass
mit der Zeit weniger Worte damit gemacht werden, weil sich
die Sache von selbst verstand.
Der florentinische Theoretiker Leon Battista Alberti um 145,0
leitet Grösse und Macht des alten Roms grossentheils von dessen
Bauten her und citirt Thucydides, welcher die Athener mit Recht
darob riihme, dass sie durch Befestigung viel mächtiger schienen,
als sie waren. 7 Die grossen Medici, als sie ihre Personen der
Staatsgewalt substituirten, wussten, dass sie damit eine allgemeine
Baupflicht übernahmen. Cosimo (st. 1464) wollte vielen Leuten
zu verdienen geben, zahlte genau und reichlich, freute sich, dass
das Geld in der Stadt blieb und bereute nur, dass er nicht zehn
Jahre früher zu bauen angefangen. Sein gesammter Aufwand
an Bauten, Almosen und Steuern betrug 400,000 Goldgulden,
laut der authentischen Rechnung bei Fabroni Laurent. Med.
magnif. vita, Adnot. 2 u. 25. Höhere aber übertriebene Schätzungen
1 Del Migliore, bei Libri, hist. des sciences mathäm. II, p. 164. Vasari I,
.2 3
P- S1 gAmoßä; 281 17 Zraääälwälilüfßfgz
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ßap. 66 311., 93. fg; Vivta anonima diBx-unellesco, edliloreni, 13.207, bei An
von S. Spirito 1428. 7 Arte ediücatoria, Introd. (Opere volgari, vol. IV, p. 198