DECORATION.
Kapitel.
Wesen
der
Decomtion
der
Renaissance.
zum
Verhältniss
g. 130.
Alterthum und zur
gothischen
Decoration.
Die Renaissance wurde von den decorativen Arbeiten des
römischen Alterthums nicht viel Weniger angezogen als von dessen
Bauten. Auf jenen beruht die Welt von Zierfcrmen, welche sie
theils an monumentalen, theils an beweglichen Geräthen, theils
an den Gebäuden selbst zu entwickeln begann.
Bei dem hohen und kräftigen Sinn der neuen Kunst schadete
es nicht viel, dass man die Werke der guten und der gesunkenen
römischen Zeit Anfangs wenig unterschied. Die Hauptvorbilder
waren Anfangs eine beschränkte Anzahl prächtiger Thüreinfas-
sungen, dann Altäre, dreifiissige Untersätze, Candelaber, Vasen,
Sarkophage u. s. w. Erst später kamen die Stuccaturen und
Malereien der 'l'itusthermen hinzu.
Die Architektur, mehr als einmal von der Oberherrschaft
eines Decorationsstyles bedroht, behauptete durch das Verdienst
der grossen Florentiner den Pfad ihrer hohen Bestimmung (vgl.
ä. 34). Eher konnte sich im XV. Jahrhundert die Sculptur be-
schweren, dass ihr die Decoration einen Theil ihrer Aufgabe vor-
wegnehme.
Pompon. Gauricus; de sculptura liber (vor 1505) bei Jac.
Gronov. thesaur. graecar. antiquitatum, Tom. IX, C01. 738: Die
Hauptaufgabe des Sculptors sei der Mensch nut hominem ponat,
quo tanquam ad scopum tota eius et mens et manus dirigenda