Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

Gärten. 
Die 
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den einzelnen Triumphbogen, Quellfacaden etc. der Villa d'Este 
in ziemlich reichen Formen, anderswo vermeintlich ländliche 
Rustica), theils blosser Tuffsteinbau ohne Prätension, theils Be- 
legung mit Muscheln, wie sie die Alten liebten. Schon Alberti 
a. a. O. spricht davon.  
ä. 126. 
Herrschaft der 
Volle 
Architektur. 
Im XVI. Jahrhundert wird die Herrschaft der Architektur 
über die Gartenkunst, nicht bloss thatsachlich durch Ueber- 
lassung der letztern an die Baumeister, sondern auch prinzipiell 
ausgesprochen. Bandinelli an Guido 1551, Lettere pittoriche I. 
38: wle cose che si murano, debbono essere guida e superiori 
a quelle che si piantanox Serlids Pläne von Gartenbeeten, 
Ende des IV. Buches, wwelche auch per altre cose dienen könn- 
ten,u sind in der That angelegt, wie ein regelmässiges architek- 
tonisches Ornamentenfeld. 
Bei wechselndem Niveau, sobald die Abstufung in ihr Recht 
trat, gewannen ohnehin streng symmetrische Anlagen von 'l'er- 
rassen, Balustraden und Treppen die Überhand. 
Entscheidend wirkten vielleicht die prächtigen Rampentrep- 
pen, welche in Bramantäs grossem vaticanischem Hauptbau aus 
dem untern Hof in den obern Garten "(Giardino della pigna) 
führten, dessen letztern Abschluss jene colossale Nische mit 
oberer Saulenhalle (E. 117) bildet. Der obere Garten enthielt 
ohne Zweifel jene npratelli e fontaneu, welche Bandinelli (ibid) 
als Muster aufstellt. (Fig. 101 auf S. 162.) 
Nur von diesem Garten, nicht von dem belvederischen acht- 
eckigen Hof reden wohl die venezianischen Gesandten des Jahres 
1523 (bei Tommaso Gar, relazione della corte di Roma, 
p. 114,  Damals war die eine Hälfte mit Rosen, Lorbeern, 
Maulbeeren und Cypressen bepflanzt, die andere mit Backstein- 
platten gepflastert, ZWiSChGII welchen regelmässig angeordnet die 
schönsten Orangenbäume emporstiegen; in der Mitte lagen ein- 
ander gegenüber-Tiber und Nil, mit Brunnen verbunden; in 
Nischen standen der Apoll und der Laokoon, in der Nähe des 
letztern die vaticanische Venus; an der Halle gegen den hintern 
vaticanischen Garten hin (scheint es) war eine Fontaine, welche 
die Pflanzen des Gartens tränkte.  Unter Julius und Leo war 
diess Alles sehr zugänglich; Hadrian VI. beschloss schon in 
Spanien alles zu sperren. 1  
Dass die Rampen wirklich ausgeführt waren, beweisen alte 
Abbildungen im speculum romanae magnificentiae. An ihre 
Lettere 
Prin Cipi
	        
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