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XIV.
Die Villen.
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Häuserbaukunst (i. 92), absichtlich unregelmässig, mit Säulen-
hof, Nebenhof, Gartenhalle und Thurm.
Diese unregelmässige Anlage, und damit grossen malerischen
Reiz haben denn auch die kleinen Vignen und Bauernhäuser
bei Florenz. (Fig. 119-121.) Eine nach Süden schauende
Loggia, die zum Trocknen der Früchte bestimmt ist, ein als
'l'aubenhaus dienender Thurm, von welchem man zugleich die
Arbeiten auf dem Felde übersehen kann, in Verbindung mit
wenigen bescheidenen Wohnräumen sind die Elemente dieser oft
durch die Anmuth der Lage und die naive Benutzung des Ter-
rains anziehenden Gebäude. 1
"Villa Lante in Rom, auf einem Vorsprung des Janiculus,
von Giulio Romano (vor 1524), gegenwärtig unzugänglich und
durch Abbildungen nur ungenügend bekannt. 2
Palazzo del Te in Mantua, begonnen von demselben
vor 1527, für Herzog Federigo Gonzaga, welcher zuerst nur ein
Absteigequartier in der Nähe seiner berühmten Stuterei verlangte;
nur ein Erdgeschoss mit Mezzanin, mit dorischer- Ordnung und
starker Anwendung von Rustiea, wodurch ohne Zweifel der Zu-
sammenhang mit dem landwirthschaftliehen Institut charakterisirt
werden sollte; übrigens in Ermangelung der Steine Alles Back-
steinbau mit Bewurf. In der Folge liess sich der Herzog be-
wegen, das Gebäude vierseitig un1 einen Hof herumführen zu
lassen, hinten gegen den Garten eine offene Loggia auf gekup-
des.
' Wir verdanken die beigegebenen Abbildungen der Güte unseres Freun-
des Herrn Julius Stadler von Zürich. ' Vasan X, p. 97, v. di Giulio.