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Buch.
Renaissance
Italien.
Architektur.
Rafaels Fresken in einer Schrift vom Januar 1512 gepriesen:
ivSuburbanum Augustini Chisii, per Blosium Palladiumgi citirt
in den Anecdota literaria II, p. 172. Die einfachste Anlage,
unten vorherrschend Hallen verschiedenen Charakters, oben Säle;
das Aeussere auf einfarbige Bemalung berechnet und auch ohne
dieselbe vollkommen.
Villa Madama, am Fusse des Monte Mario bei Rom,
eigentlich la vigna de' Medici, entworfen von Rafael in seinen
letzten Jahren für Cardinal Giulio Medici (später Papst Cle-
mens VII), fragmentarisch ausgeführt von Giulio Romano; die
echte Facade sammt Grundriss bei Serlio, L. III, Fol. 120, vgl.
Fol. 131, dem ausgeführten Bau unendlich überlegen, unten
neben der dreibogigen Halle nur noch eine Nische auf jeder
Seite; ein Obergeschoss von drei Fenstern und zwei Nischen;
die Pilaster unten ionisch, oben korinthisch; das Innere der
Halle, selbst, abgesehen von den Decorationen von wunderbar
reichem Anblick durch grosse Nischen und Abwechselung aller
Gewölbegattungen; auf der Rückseite Ansätze eines sonderbaren
runden Hofes.
Nahe mit dem echten Entwurf dieser Villa verwandt: Fal-
conettols Gartenhalle mit Saal darüber, im Hof des Pal. Giu-
stiniano zu Padua, erbaut für Luigi Cornaro, zu dem 108
erwähnten Bau im rechten Winkel stehend (datirt 1523). Unten
fünf offene Bogen, oben fünf Fenster, das Aeussere, wie die
reiche Decoration des Innern (ä. 176) durchaus edel.
In Florenz Via Gualfonda, das Lusthaus Strozzi-Ridolii,
jetzt Stiozzi, von Baccio dlAgnolo, dem Meister der edlern