nmit neuen Strassen und Häusern zu Zier und Nutzenm vitae
Papar. l. c. Ool. 1064.
In den sehr bedeutenden neuen Quartieren von Ferrara
112), welche unter Herzog Ercole 1. (st. 1505) entstanden,
herrscht der geradlinige Bau, wo möglich mit Schneidungen in
rechten Winkeln. Zum Jahre 1497 wird angemerkt, dass die
Bauten hinter dem Anwachsen der Bevölkerung zurückblieben,
dass keine Häuser mehr zu vermiethen waren.
Die bedeutendste Gesammtanlage von künstlerischem Werthe
im XVI. Jahrhundert war die Veste Castro, welche der Sohn
Pauls 111., Pierluigi Farnese. durch Ant. Sangallo d. J. (st. 1546)
ausführen liess. Bei der Demolition des Ortes 1649 ging zwar
Alles zu Grunde, allein die Zeichnungen des Meisters sind noch
in Florenz vorhanden. Deren Verzeichniss: Vasari X, p. 55 s.,
v. di Sangallo, commentario: eine herzogliche Behausung (oste-
ria), Wohnungen und Paläste für Gefolge und Hauptleute, wie
es scheint, meist mit Hallen; eine Kirche mit Kloster, ein
Münzgebaude etc. Ob von damaligeniltestungen irgendwo die
ganze Anlage kenntlich erhalten? Palma nuova ist erst
von 1593.
Von dem gewaltigen Plan Nicolaus V., welcher in Rom den
ganzen Borgo von der Engelsbrücke an sammt S. Peter und
dem Vatican völlig neu bauen wollte, ist dagegen nur eine
gleichzeitige Beschreibung erhalten; Vitae Papaiz, bei Murat. 111,
II, Col. 931 ss. (Leben des Nicolaus von Giannozzo Mannetti),
wovon Vasari 1V, p. 222-, s. v. di Rossellino nur ein Auszug
ist. Der neue Borgo als Wohnung aller (lerer, welche irgend
zur Curie gehörten, sollte aus drei parallelen Hallengassen be-
stehen, sämmtlich auf einen grossen Platz vor S. Peter aus-
mündend; die mittlere sollte auf die Hauptpforte der Kirche
gerichtet sein, diejenige links auf die Gegend des (damals noch
seitwärts stehenden) Obelisken, diejenige rechts auf die Porta
palatina des Vaticans. Letzterer, sowie die Vorbauten von
S. Peter verrathen eine sich steigernde Pracht, von welcher hier
Rechenschaft zu geben unmöglich ist. Für einen Architekten
von Phantasie ein lohnendes Thema. zum Restauriren. (Theatrum
bedeutet hier eine Loggia oder offene Halle, coenaculum einen
Saal überhaupt. Nach einer andern Ansicht sollte der Obelisk
bereits auf die Hauptaxe von S. Peter versetzt Werden.)