inälig und abwechselnd dem Auge darbieten, der Schatten nie
ganz fehlen, der Wind gebrochen, die Vertheidigung gegen Feinde
leichter sein.) In Florenz wird 1349 S. Romolo demolirt,
damit ein, freier Platz entstehe, für welchen gerade Fronten ein-
bedungen werden. 1 Schon 1319 theure Häuser zum Abbruch
wegen Vergrösserung des Signorenplatzes angekauft. 2
Vorzüglich im XV. Jahrhundert wetteifern die wichtigern
Städte, ihre engen und krummen Strassen breit und gerade zu
machen. Hemmende Vorbauten, Erker, Holzgerüste für das
beliebte Arbeiten im Freien werden beinahe durchgängig ab-
geschafft.
In Siena eine eigene Verschönerungsbehörde, die ufficiali
dell' ornato, welche die betreffenden Correctionen und Expro-
priationen begutachtenß In Bologna 1428 die Erweiterung
und Verschönerung der Piazza, 1470 die Wegräumung der höl-
zernen Vorbauten; 1496 wird eine Hauptstrasse, die der nROm-
pilgern (dergleichen es auch in andern Städten, z. B. in Pia-
cenza gab), mit grossen Demolitionen gerade gelegt; 1497 eine
andere ebenso. (Bursellis, ann. Bonon. ap. Murat. XXIII, zu
den betreiicenden Jahren. Die Ode des Codrus Urceus [Opera,
pag. 303] de renovatione Bononiae.) In Ferrara etwa 1480
bis 1490 gerade Strassen vom Palast zum alten Castell etc. durch-
gebrochenßi In den neuen Theilen eine Menge gerade Strassen
angelegt, eine schon mit Pappeln auf beiden Seiten 1457. 5
Wegnahme aller Vorbauten in Perugia 1426; in Mailand
und Pavia unter Lodovico Moro (um 1490, vgl. 163.) -,Für
Städte der Gewaltherrscher wird dieselbe als unvermeidlich dar-
gestellt von Alberti, de re acdiiicatoria L. V, c. 1, weil von
Erkern u. dgl. aus die Gegenwehr gegen die Soldaten zu leicht
wäre. Hippias der Pisistratide nahm zwar den Athenern die
Vorbauten weg, aber um ihnen dieselben wieder theuer zu ver-
kaufen. Der Umbau von ganzen Quartieren in Mantua 1526
bis 1546 unterLeitung des mit grösster Vollmacht ausgerüsteten
Giulio Romanoß (Beiläufig: ein frühes iiorentinisches Staats-
verbot gegen Strohdächer in einem Landstädtchen 1367; Gaye
carteggio I, p. 518.)
113.
Schicksal
der
Gassenhalle.
Den Gewaltherrschern, die in Strassen bisweilen Kämpfe
liefern mussten oder wenigstens häufig ihre Soldaten durch-
1 Gaye, carteggio I. p.
345. Vgl. 353. 4 Tit-o
ferrarese, ap. Murat. XXIV,
499. 2 Ib. p. 456. 3 Milanesi II,
Strozza, Aeolosticha, p. 188, 199.
C01. 202. 6 Vasari X, p. 109, s, v.