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Buch.
Italien.
Renaissance
Architektur.
1333 (p. 478). Der Signorenplatz doch erst 1351 ganz ge-
pflastert, und zwar mit Ziegeln (p. 502), mit urkundlicher An-
gabe der Zwecke: Schönheit, Verhütung des Schlannnes und des
Staubes. In Siena erhielt der halbrunde mit Ziegeln ge-
pflasterte Platz 1513 die concentrisch zusammenlaufenden Linien
von TravertinplattenÄ In Piacenza wurde die Piazza 1469
gepflastert mit Marmor und Ziegeln in einer Zeichnung von
Viereckenß Die Pfiasterung von Rom erst unter Nicolaus V;3
gründlicher durchgeführt und zwar mit Ziegeln, unter Sixtus IV. 4
Julius II. liess viele Strassen mit Ziegeln pflastern. 5 In Ve-
nedig erhielt "der Marcusplatz erst 1382 oder 1394 ein Ziegel-
pflaster; das jetzige Marmorpflaster jedenfalls nicht vor dem
Ende des XVI. Jahrhunderts (Sansovino, Venezia, fol. 105); die
Strassen waren lange nicht gepflastert und sehr schmutzig
(fol. 172). Mailand bekam sein Pflaster seit 1412, 6 und
wiederum seit 14697 Lodovico Moro liess ganz Vigevano
pflastern. 8 In Ferrara begann man 1417 mit der Piazza,
welche, wie in der Folge die Strassen, ein Kieselpflaster erhielt. 9
Ebenso Bologna bei der grossen Correction von 1470, wo nur
bevorzugte Stellen Ziegelpflaster bekamen. 10 In Perugia umrde
seit 1425 Ziegelpflaster gelegt. 11 In Neapel führte erst der
Vicekönig Pietro di Toledo seit 1582 die Pfiasterung und zwar
mit Ziegeln durch. 12
Die
g. 112.
Strassencorrectioflen.
Schon vor dem Eintritt der Renaissance und noch mehr
seither werden grosse Strassencorrectionen oft mit bedeutenden
Opfern durchgeführt, theils um der Zweckmässigkeit, theils zu-
gestandenermassen um der Schönheit willen, als deren Vorbe-
dingung bereits die Geradlinigkeit betont wird.
Sehr auffallende Ausnahme: L. B. Alberti, de re aediflca-
toria L. IV, c. 5, und L. VIII, c. 6, wo zwar für Hauptstrassen
die Geradlinigkeit mit Häusern von gleicher Höhe und gleichen
Portiken verlangt, sonst aber aus ästhetischen wie aus prak-
tischen Gründen der Schlangenwindung der Vorzug zuerkannt
wird. (Die Stadt Werde grösser scheinen, die Häuser sich all-
' Lettere sanesi III, p. 12. 2 Annal. Placent, ap. Murat. XX, C01. 927.
3 Platina, vitae Pontiüä, p. 298. 4 Infessura, bei Eccard. scriptores, II,
C01. 1897; Corio, fol. 416. 5 Albertini, L. III, fol. 95. 6 Decembrio ap,
Murat. XX, C01. 998. 7 Corio Historia di Milano, fol. 414. 8 Cagnola.
archiv. stor. III, p. 188. 9 Diax-io ferrarese, ap. Murat. XXIV, C01. 183,
202, 245, s. 1') Bursellis, ap. Murat. XXIII, Col. 897. 11 Graziani ero-
naca, archiv. stor. XVI, "I, p. 318. 12 Vgl. dessen Leben archiv. stor.
IX, p. 22.