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Buch.
Italien.
Renaissance in
Architektur.
Wasserpforte und in Verona die Porta nuova. Porta S. Zeno
(Fig. 115) und Porta stuppa oder del Palio. Die Composition
jedesinal eigenthiimlicli, die Ausdrucksweise mit grosser Energie
dazu gestimmt, die Ha-lbsäulen und Pilaster bisweilen in achter
Gestalt, meist aber nach dem unrichtig verstandenen Vorbilde
unfertiger Bömerbauten rusticirt. während Capital und Fuss
sammt dem Gebälke regelrecht gebildet sind. Einmischung kraf-
tiger plastischer Elemente, Masken, Löwenköpfe etc... zumal an
den Schlusssteinen; mächtige Bildung der einzelnen Keilsteine
der Bogen; hie und da. horizontal gewölbte Obersc-lnvellen.
Eigentliche Missformen erst im IV. Buche des Serlio. z. B.
Säulen. an welchen glatte und rusticirte 'l'heile abwechseln.
Alessfs Thor am M010 vecchio zu Genua. auf der Stadtseitc
mit niassigen Pilastern, nach aussen höchst derb.
Bisweilen wird dem Thor eine Decoration vorgesetzt, welche
mit diesem Festungsstyl nichts gemein hat. Porta S. Spirito
zu Rom im Grundriss ein Kreissegment (das früheste Beispiel
dieses später so viel gebrauchten Reizmittels). vom jüngern Ant.
da Sangallo, unvollendet; Porta del Popolo, angeblich
von Vignola, triumphbogenartig; Porta. Pia von Michel-
angelo, der um 1559 Entwürfe für viele andere Thore von Rom
machte; 1 componirt in der Absicht. die plastisch höchst wirksam
durchgeführte Thoröffnung durch Umgebung mit kleinen Neben-
fenstern, Scheinzinnen etc. möglichst gewaltig erscheinen zu
lassen.
g. 110.
Die Brücken.
Brücken von unabhängiger künstlerischer Bedeutung hat
erst die Zeit von 1540 bis 1580 geschaffen. Palladids laratclit-
volle Entwürfe für die Bialtobriicke zu Vene dig. Amma-
natils Ponte della Trinität zu Florenz; die Formen der drei
Bogen mit freiester Genialität dem Ansteigen gegen die Mitte
zu anbequemt. statt der: Stichbogen Halbellipsen für das Auge;
die Brücke bildet ein belebtes Ganzes.
' Bedeckte Brücken werden im XV. Jahrhundert wenigstens
verlangt von Alberti, 2 der auch über die Engelsbrücke zu Rom
iin Auftrage Nicolaus V. wirklich ein Dach soll erbaut habenß
Einer stattliche ziemlich frühe Berlachtlng hat gegenwärtig noch
die Brücke des Ticino zu Ilavia.
Vasari XH, p.
v. di Alberti.
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61,
263.
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De
aediüc.
VIII
3 Vasari IV,