Kap
XII.
Spikäler,
Festungsbauten
und
Brücken.
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gesimsel Zu den Seiten des Thores vertretende Flügel mit
Nischen; alle Ecken mit korinthischen Pilastern. Ausser aller
Linie steht der prächtige marmorne Triumphbogen des Alfons,
ein weisser Hochbau zwischen zwei (lunkeln Thürinen des Castello
nuovo zu Neapel (Fig. 114), wahrscheinlich von einem Mai-
länder Pietro di Martino, das einzige Gebäude der Renaissance,
Welches die antiken Ordnungen im vollen Reichthum ihrer For-
men prangen lässt.
Im XVI. Jahrhundert wird dem Thor eine strengere, selbst
düstere Haltung gegeben und die dorisehe und toskanische Ord-
nung in ihrer oben (ä. 52) angedeuteten Verbindung mit der
Rustica angewandt. Sanmicheli (1484-1559) vollendet die con-
ventionelle Formensprache des Festungsbaues. Der Thorthurm
des Mittelalters verschwindet gänzlich.
Die Thore von Padua (1517 angef.) bilden den Uebergang
von der zierlichen in die strengere Art; von Falconetto sind
Porta Savonarola und Porta S. Giovanni (1528 nach dem Motiv
eines einthorigen Triumphbogens, aussen mit Halbsäulen, innen
mit roh gelassenen Pilastern.
Sanmicheli, als liestungsbaumeister der Republik Venedig,
errichtet dort das Fort S. Andrea di Lido mit der schönen
1 Märiotti, lettere pittoriche perugine, p. 98.
rugia, archiv. stor. XVI, I, p. 605 und Hatarazzo,
Graziani, cronaca di Pe-
ib. XVI. II, p. 8. Nota.