Kap.
XII.
Spitäler,
Brücken.
Festungsbauten und
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nen und Schanzen als für die Thürme und andere F reibauten,
sobald die Mittel ausreichen.
Die italienische Zinne, oben eingezackt, gibt zum letzten
Mal die (lurchgehenrle Bekrönung ab an den prachtvoll maleri-
schen Festungswerken von Bellinzona, dem Werk des letzten
Visconti (1412-1447).
Statt der nhohenu Festungen führte Federigo von Urbino
(g. G, 111) die nniedernu ein, welchen das Geschütz weniger an-
haben konnte. 1
Die Rustica in zugespitzter (diamantirter) Gestalt an den
zwei riesigen vordernThürnien des Castello von Mailand; mit
ausgemeisselten Kugeln als mediceischem Emblem an derFortezza
da basso zu Florenz.
Grosse, neben dem kriegerischen Zweck auf den höchsten
Phantasieeindruck berechnete Festungsbauten der guten Zeit:
die Burg von Civita castellana, von Antonio da Sangallo
dem altern; das Hafencastell von Civita vecchia, von Ant.
da Sangallo dem jüngern, wenn nicht von Michelangelo. Das
Castell von Palo, angeblich von Bramante. Schöne einzelne
Festungspartieen in Nepi und Grottaferrata.
Fast alle namhaften Architekten waren zugleich Festungs-
baumeister und Ingenieurs und empfahlen sich den Grossen als
solche oft mehr, denn durch ihre Kunst im engern Sinn. (S. die
Biogr. der drei Sangallo, des Sanmicheli u. A. bei Vasari und
über Franc. di Giorgio sowohl Vasari als lllilanesi p. 416 bis
Ende.) Der berühmte Ilrief. mit welchem sich Lionardo da
Vinei bei Lodovico Moro einführt, zeigt diess klar. 2 Doch
machte Girolamo Genga (1476- 1551) kein Hehl daraus, dass
ihm die Festungsbaukunst, in der er Meister war, wziemlich
werth- und würdelosu erscheine. 3 Ueber die Festungsbauten
der Päpste des XV. Jahrhunderts: vitae Paparum, Murat III, II,
Col. 929 (Nicolaus 985 (Pius 1018 (Paul. II.) etc.
Die
Thore
5.109.
der Renaissance.
Das Prachtstück an Festungsbauten ist das Thor an Aussen-
werken sowohl als im Innern. Das XV. Jahrhundert hatte noch
bisweilen den vollen Reichthum der korinthischen und Composita-
Ordnung an den Pilastern und andern Gliederungen desselben
walten lassen.
Porta Capuana in Neapel, um 1484, von dem Florentiner
Giuliano da, Majano; zwischen zwei Thürmen der Bogen mit
1 Vespasiano f10rent., p. 121.
Vasari XI, p. 90, v._ di Genga.
2 Lettere
pittoriche I ,
APPßnd_