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Buch.
Renaissance in Italien.
Architektur.
Beweis einer hohen Anlage der {iorentinischen Kunst, die in
einem sohmuckliebenden Zeitalter auf Alles, was irgend die Auf-
merksamkeit theilen konnte, auch auf verzichtete
und die Mittel gleichmässig auf das Eine Ganze verwandte.
Selbst wo z. B. die Fenster prächtiger gestaltet sind, wie am
Palast Pius II. zu Pienza, sind sie doch unter sich gleich.
Von der Anlage des Innern 'und der dabei waltenden Ab-
sichten gibt Pius II. bei Anlass seines Palastes zu Pienza
(Fig. 86) die wichtigste Rechenschaft. 1 Säle jeder Bestimmung,
darunter Speisesale für drei verschiedene Jahreszeiten, liegen
bequem um den Hallenhof, theils in dem gewölbten Erdgeschoss,
theils darüber. Rechts an der Halle liegtfwie im Pal. Medici)
die sachte Haupttreppe ;
20 breite Stufen, jede
aus Einem Stein, führen
zu. einem Absatz mit
eigenem Fenster, und
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f- j wßh- Der erste Stock hat
Fig. S6. Pal. Piccolomini zu Pienza. (In) nagh (Ieln Hof zu keine
Halle mehr, sondern
einen geschlossenen Corridor mit viereckigen Fenstern und flacher
Cassettendecke; von ihm aus führen 'I'hiiren rechts in einen
Saal, zu welchem zwei Zimmer und ein Cabinet gehören. links
in den Sommerspeisesaal, an welchen die Capelle stösst. An der
hintern Seite, welche nach aussen der schönen Aussicht zu Liebe
in drei Hallen über einander geöffnet ist, findet sich jener grosse
Saal mit mehreren (hier sechs) symmetrischen Thüren. welcher
seither in den italienischen Palästen gewöhnlich als Wartesaal,
1 Pii II, Comment. L. IX
vs, rv, p. 200, VIII, p. 377,
p. 425, "ss. Andere Stellen über Pienza. II,
394, IX, p. 396. Vgl. 8, 11, 40.