Kap-
Klöster und Bmderschaftsgebäudpä.
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Der Werth der offenen Halle von Säulen oder Pfeilern lag
Wesentlich darin, dass sie entschieden das Erdgeschoss des Haupt-
baues des Klosters war (was der nordische Kreuzgang nicht
eigentlich sein sollte), dass sie bei viel geringerem Aufwand eine
sehr viel grössere Freiheit der Anordnung, namentlich der Inter-
valle gestattete, und dass der Inhalt der Halle (Fresken, Grab-
mäler) auch vom Hofe aus sichtbar war. Während ferner das
nordische Kloster in der Regel bloss einen Kreuzgang hat, wird
in Italien die Halle um alle Höfe herumgeführt und dient als
Ausdruck auch für einzelne Gange in allen Theilen und Stock-
werken des Klosters. Hauptbeispiele der gothischen Zeit: die
Höfe des Santo zu Padua; die Höfe und Aussengaleirien an
S. Francesco zu Assisi.
ä. 85.
des K10 sterbaues.
[Yebersicht
Die Renaissance bekam in Italien wieder grössere und
prächtigere Klöster zu bauen als die nordischen des XV. Jahr-
hunderts sind. Die treffliche rationelle Anlage und die Schön-
heit und Vielgestaltigkeit ihres Hallenbaues geben denselben
eine hohe Bedeutung. Einzelne Haupträume des Innern er-
reichten hie und da eine Ausbildung, welche schon damals als
classisch galt.
Die (lamalige Zerrüttung des Benedictinerordens im Norden
ist bekannt. Für Italien kommen ausser den grossen Kar-
thausen, Camaldulenser- und Cassinenser-Klöstern wahrschein-
lich auch" in künstlerischer Beziehung Vallombrosa und Alla
Vernia in Betracht. die dem Verfasser nicht bekannt sind.
Der Hallenbau auf Säulen oder Pfeilern schafft aus dem
Contrast der Stockwerke mag das Obergeschoss eine Mauer
mit Fenstern oder wieder eine Halle sein, aus dem Längen-
und Breitenverhaltniss zur Höhe. aus den (lichten oder weiten
Intervallen, aus (ler Behandlung der Bogen. Simse und Füllungs-
medaillons mit beständig neuer Begeisterung ein edles und zier-
liches Werk nach dem andern. 1 Besondere Motive: ß. 35
(Giul. Sangallo), ä. 46 (Certosa von Pavia). Für ländliche
Chorherrenresidenzen war Brunellescds Badia bei Fiesole ein
unübertreffliches Muster; für Dominicanerklöster dasjenige von
S. Marco zu Florenz, 1487 bis 1443 erbaut von Michelozzo. 2
(Die Lobsprüche sind relativ als von einem Mendicantenkloster
zu verstehen, denn die hohen Orden bauten viel prächtiger.)
Unter Brunellescds Säulenhöfen ist der schönste der zweite in
1 Viele einzelne Klosterhöfe aufgezählt in des Verf.
Vasari III, p. 277 u. 279, Nota, v. di Michelozzo.
Cicerone