Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 4)

Kap 
der 
Composition 
Die 
Kirchen. 
123 
bau.1  S. Giustina in Padua (Fig. 72 und 73), 1516 vol- 
lendet von Andrea Riccio. 2 Das Langhaus: die von Capellen- 
reihen begleiteten, Seitenschiffe tragen Tonnengewölbe, diese 
aber die drei Flachkuppeln des Mittelschiifes;  Querbau und! 
Chor: in reichster Anordnung mit runden Abschlüssen aller 
Räume und vier Hochkuppeln. Grossartigste Raum- und Licht- 
wirkung. (ä. 53.)  S. Salvatore zu Venedig um 1534 von 
Giorgio Spavento, ausserordentlich schön, ohne eine solche 
pornphafte Chorpartie; das Motiv yon 
S. Marco, Flachkuppeln (hier drei  1-. _  "um 
nach einander) auf je vier breiten  137111, 
Bogen ruhend, die Eckräume als freie I,   
Durchgänge auf schlanken Pfeilern; die i'll  '55, 
Flachkuppeln mit selbständigem Licht iili  1' 
durch Laternen.  Dasselbe Haupt- '   
motiv, aber mit drei Kreuzgewölben,   
statt Kuppeln, schon um 1500 an S. ill   
Fantino.  Und in ähnlicher Weise igpjihiin   
an der schön disponirten Kirche S. Se-   
polcro zu Piacenza, mit den in Ober- hxßi 
italien beliebten Polygoncapellen am  
Lanehalls- 3  Endlich der Dom von   
Padua, um 1550 von Righetto und   
della Valle, beruht auf Inspirationen '  f ,l'lälul.iil'   
von diesen Gebäuden, von den  74 iil l ,  lnplunllixgjli 
genannten oberitalischen Säulenkirchen m  
und von Michelangelo her.  Drei- im 111i 
schiffi e Benediktinerkirchen dieser    o zu 
Zeit: gS. Benedetto zu Mantua, ob m.  
noch vorhanden?  S. Giorgio mag- 
giore zu Venedig, von Palladio;  la Badia de, Cassinensi 
zu Arezzq, von Vasari, eine originelle aber profane Anlage. 
 Als kolossaler Wallfahrtsdom für die wieder katholisch 
werdende Welt: Madonna degli Angeli bei Assisi, dreischiffig 
und mit mächtiger Kuppel über der Steinhiitte des h. Franz; 
von Vignola. 
Ganz selbständig für sich steht Bramante's Kirche der 
Cancelleria, S. Lorenzo in Damaso, ein Gewölbebau mit 
Flachkuppel und Tonnengewölben, schönem Oberlicht über der 
Apsis und edlen Pfeilerhallen auf drei Seiten, durch Schönheit 
des Raumes und der Lichtwirkung bezaubernd. (Big. 74.) 
1 Milanesi II, 
Vellano.  3 Abb. 
p. 435. Vgl. ä. 59.  2 Vgsari IV, p. 113, Nota, 
in Lübke, Gesch. der Archltektur, 3. Aufi, S. 663. 
di
	        
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