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I. Buch.
Renaissance in Italien.
Architektur.
Hauptziel der Renaissance: die freie Breite des Mittelschiffes, und
gewöhnte das Auge so daran, dass es dieselbe dann auch in den
Gewölbkirchen verlangte.
Das künstlerische Problem liegt wesentlich in dem Verhaltniss
der Breite des Schiffes zur Höhe und Länge und in der Gestalt
der Capelleneingänge. (Albertfs Annahme, 1 die Capellen müssten
in ungerader Zahl und von dieser und jener bestimmten Oeff-
nungsweite sein, ganz willkürlich.) Letztere von einfachster Pi-
lasterordnung bis zu triumph-
bogenartigem Reichthum. Die
Capellen selbst können kleiner
und zahlreicher oder grösser
l- 1 uäd weniger sein, grössere
Tiefe besitzen"
- äiil' lliiäi (lellleäelillllfaaiiekann jedesmal
1 I. an der Ostwand stehen und
dann das volle Licht eines
lll 1: s
eitenfensters- gemessen,
"l _l M " oder die Mitte der Capelle.
- äfln-qljf: - äelieles ein: Iillache Hinterwand
albrunde Nische
einnehmen, wobei er kein
eigenes Licht oder das von
Hiwi Will-l zwei Seitenfenstern hat. Die
Capellen sind bisweilen Schatz-
lganimern dei Malerei und
I4; Kfi- cu ptur, wä rend sich hier
Null Im]! die Baukunst auf ein Noth-
Il theil beschränkt, wenn ihr
MD läichtn besondere Ausbauten,
'1 ape en mit eigenen Kuppeln
u. dgl. bewilligt werden. Die
11 i i Obermauern erhalten eine
f zweite Pilasterordnung oder
Y-MLHH-i-twx" decorative Malereien. Der
Fig. 61. s. Andrea in Mautua. Eingangd zuiln Chor geschieht
gerne urci einen rossen
Bogen. Den Facaden ist diese Anlage günstiger als die Bäsilica,
wegen Breite des Mittelschitfes.
"Einige grosse Baumeister haben auch diesem bescheidenen
Typus einen unvergleichlichen Werth verliehen. Giul. da San-
gallo: S. M. Maddalena del Pazzi in Florenz, etwa 1470-1480.
Cronaca um 1500: S. Francesco al monte ebenda, nlä, bella
villanellaß Jacopo Sansovino: S. Marcello in Rom und spä-
De re aedific.
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