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Buch.
in Italien.
Renaissance
Architektur.
(Fig. 40) (mit Zuthat eines Langhauses) und Peruzzfs (Fig. 42)
(griech. Kreuz mit Eckräumen) und sagt doch von beiden, sie
seien den Fussstapfen Bramantds gefolgt. Panvinio 8)
sagt zwar ausdrücklich, Bramante habe ein Langhaus gewollt
und erst Peruzzi: neiusdem exemplar decurtavit, ex oblongo
quadratum fecitß Gleichwohl wird die Schaumünze Julius' II.
mit der Umschrift: nTempli Petri instauracios 1 gegen Panvinio
Recht behalten müssen. Ihre Abbildung der Kirche offenbar als
griechisches Kreuz ist mit
_ RafaePs Langhaus bei Ser-
fängt". lio unvereinbar und kann
.X - " xi ' doch nur Bramantes Ent-
' 4 V ' 'Ä ' wurf darstellen. Auch dass
I: sich Michelangelo später
f " esecutore von Bramantels
6x5". {r Plan nannte, 2 bedeutet
i?" 'i vielleicht etwas hiefür.
1 9 f Nimmt man an, dass in
i-ffi", X Rafaells Plan wenigstens
die Kreuzarme und der
Chor aus dem Plan Bra-
' ' ' v ' ' 1 mante's herübergekommen
' i ' seien, so würden in die-
: '1' v ' x in ser aus lauter Rundformen
_ 1 _ ' bestehenden, mit Nischen
' i durch und durch belebten
Anlage namentlich die in-
' " ' nern Doppelhallen längs
den halbrunden Abschlüs-
senhöchstfeierlich gewirkt
I" - v - v - - - - - - Ü haben. (Vielleicht eine Er-
I I I: I: I I Llii innerung an S.L0renzo in
1 Mailand und dessen U1n-
Fig. 40. S. Peter. Rafaels Grundriss. An der Icuplpel
Bramantels, welche uns
authentisch überliefert ist, wird zum ersten Mal der Eindruck
des Cylinders aussen und innen durch prächtige Colonnaden er-
leichtert. Blosse Pilaster hatten ohnehin auf eine solche Ent-
fernung nicht mehr gewirkt. Bramante erlebte noch den Bau
der vier riesigen Hauptpfeiler und ihrer Bogen.
Durch den Genius und die Willenskraft der grössten Mei-
ster wurde die Kirche als Centralbau nahezu vollendet und wirkte
als solcher vierzig Jahre lang auf das Abendland. Erst Paul V.
1 U. a. bei Roscoe, Leone
Ch Bramante.
Bossi,
vo1.
III.
Vasari VII,
1377