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der Kirchen.
Composition
Die
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Kuppel hinauf reiche Strebebögen. Eine zweite Beschreibung gilt
einer Ruine in der Art der Minerva medica. (Was ist aus
der berühmten Rotunde Mantegnals geworden?) 1 Francesco
di Giorgio in seinem Tractat 31) sagt: 2 nEs gibt drei Haupt-
gestalten der Kirchen, auf welche, man die
unzählig vielen zurückführen kann: die
vollkommenste ist die runde, die zweite Q
ist die viereckige oder mit einzelnen Faca- -i-
den, die dritte ist aus beiden zusamrnen-
gesetzte Jedenfalls gilt der Centralbau Xlww
auch hier als das höchste. q Y
Das ältere Brüderpaar Sangallo reicht 5 A {
in der Form des griechischen Kreuzes bei Ä?"
kleinerem Maassstabe bereits nahe an die l
Vollkommenheit. Madonna delle Carceri u 1:" m)
zu Prato, 1485 begonnen von Giuliano F,g_29_ Madonna dismagio
(Fig. 28); über den kurzen Kreuzarmen zu Moutepulcianv- (h)
mit geraden Abschlüssen schwebt auf nied-
rigem Cylinder die leichte Kuppel mit zwölf kleinen Rundfenstern;
höchster Zauber des Raumes und edelgelnässigte Decoration.
Madonna zu Montepulciano (Fig. 29),
1518 erbaut von Antonio, ein ähn- g
licher Grundplan aber stark in die eiärmmät,
Höhe getrieben und mit der derbern
Plastik des XVI. Jahrhunderts. Vgl.
ä. 79. Andere Florentiner: Cro-
naca's achteckige mit vier Ecknischen
versehene Sacristei bei S. Spirito 1493, {g ll, im
voll Adel und Zierlichkeit. Dagegen
Pintellils Octogon in S. Maria della in i Ülllllllllllllvtilillältillllllß 1 l
face zu Rom, auf alle Weise miss-
ungen. g A
Venedig hilft wenigstens die Er- miäläl
innerung an den lichtbringenden Cylin- .
der und die Calottenform der Kuppel
wach halten, bis sich die grosse Bau- a Hi] li
bewegung dieses byzantinischen Ele-
mentes bemachtigt. Es sind die vielen S Giov Cigfgjßlrzgglgedig (L)
kleinen Kirchen quadratischer Anlage
mit einer Kuppel über den vier Mittel-
pfeilern gemeint, deren Haupttypus (Fig. 30,u. 31) S. Giovanni
Crisostomo ist (1483, von Tullio Lombardo). Für die construc-
tiven Fragen eines grossen centralen Hochbaues war hier nichts
llVasari V,
nesi III, p. 117.
2311
im
Commentar zur v.
Mantegna.
di
Lettere