Kapitel.
Die
der
Form enbehan dlung
Frührenaissance.
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Rom wendet den Backstein bei seinen riesigsten Bauten wie bei seinen
Privathäusern (Pompeji) an, aber dort mit einer marmornen, hier mit
einer Stucco-Hülle. Monumental behandelt und offen zugestanden findet
man ihn fast nur am Amphitheattrum Castrense (ä. 38), an dem Denkmal
beim Tavolato und am sog. Tempio del Dio ridicolo bei Rom. An diesen
beiden Grabmiilern sind die reichern classischen Formen auf eine so kost-
spielige Weise hervorgebracht, dass man annehmen darf, der Backstein
sei vorgezogen worden, nur um künftige Grabschänder durch Unwerth
des Stoffes abzuhalten. Die bei Vitruv und Pausanias erwähnten Back-
steinbauten waren theils erweislich, theils wahrscheinlich mit Mörtel oder
mit Incrustation bedeckt, und selbst am Philippeion (Pausan. V, 20, s.)
möchten Wenigstens die Gliederungen von Stein gewesen sein.
Vielleicht den höchsten Grad von
relativer Unabhängigkeit erreichte zur
gothischen Zeit der Backsteinbau in
Oberitalien, sowohl südlich vom P0 IN
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(Via Aemlha von Piacenza bis Ancona), 183'111 " L
als auch im Mailändischen und Vene- _
zianischcn, obwohl hier mit stärkerer
Zuthat steinerner Gliederungen. ä
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Man begann wohl anfänglich mit
Backstein, Weil der Stein theuer War,
fuhr aber dann mit eigener Lust und
in hoher Vollendung der Technik fort.
Der Verpflichtung auf Spitzthürmchen, H 5 i!
Giebel und Strebebogen so viel als ledig, e;
gestaltete man Fenster, Gesimse und Fig. 17. Scuola a1 s. Marco zu Venedig.
Portale im Geist des Stoffes auf das
Prachtvollste um. Der Steinbau entlehnte jetzt sogar Formen vom Back-
steinbau (so einige Details an der Marmorfassade des Domes von Monza).
Das stolze Vorurtheil für diese Prachtformen war stark genug, um
das Eindringen der Renaissance zu verzögern und selbst einen Filarete
(ä. 22, 31), trotz seinem Fluch über das Gothische, am Ospedal maggiore
zu Mailand zu spitzbogigen Fenstern zu nöthigen; er füllte wenigstens
das Detail desselben mit seinem geschmackvollen Renaissancezierrath an.
Dasselbe that er oder ein ungenannter Nachfolger an einem höchst zier-
liehen Privatpalast, der im vorigen Jahrhundert demolirt wurde, aber in
einer Abbildung bei Verri, Storia di Milano, weiterlebt.