Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

Kapitel. 
Formenbehandlung 
Die 
der Frührenaissance. 
Die eigentliche Gesimsbildung bleibt vernachlässigt, wie Alles, was 
nicht zur Pracht gehört. Zwischen Pilastern oberer und unterer Stock- 
werke ist kein Unterschied.  
Die einzelnen Gebäude: S. Zaccaria (Fig. 15), S. M. de' Miracoli 
(Fig. 16), S. Giovanni Crisostoino u. a. Kirchen desselben Typus; die Paläste 
Trevisan, Malipiero, Manzoni-Angarani, Dario, Corner-Spinelli (Fig. 14), 
Grimani a San Polo u. a.; die ältern Scuole. Die Paläste werden gerettet 
durch die Schönheit des aus der gothischen Zeit ererbten Compositions- 
motives (ä. 21, 94). Wo dieses nicht verhält, wie z. B. im Hof des Dogen- 
palastes, zeigt sich der Prachtsinn in seiner vollen Rathlosigkeit. Der 
einzige Palast mit ernsterer Durchführung der antiken Ordnungen, und 
zwar zum Theil in Halbsäulen, lässt  
bei allem Luxus und Geschmack die  
florentinische Schule schmerzlich ent- mw 
behren: Pal. Vendramin-Calergi 1481   7  
'   '11 
von Pietro Lombardo.  
An den Fronten der Kirchen (S. Zac-  
caria) und der Scuole (bes. Scuola di k      
S. Marco, Fig. 17) wird unbedenklich m;  w? 
der ganze Vorratli von Incrustationen,  
Pilastern u. a. Zierformen im Dienst  
von kindlich spielenden Conipositionen i  
aufgebraucht; halbrunde oder sonst ge-  
schwungene Mauerabschlüsse, bisweilen     1  V 
prächtig durchbrochen als Freibogen.  
An der Scuola di S. Rocco (1517) wurde   
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da? neu; Mrägivggpivoiärätendär Szäulelli 113W!   
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mit Blumen umwunden. (Vgl. Abbildung Fie- 15- S- Zaeßaria in Vßneäis- 
zu 5. 87.) 
 Wo wäre die moderne Baukunst geblieben, wenn sie dem veneziani- 
schen Kunstschreinergei_st und Juweliergeist dauernd in die Hände gefallen 
wäre? Wie sehr würde man in Venedig selbst die Bauten des Floren- 
tiners Jacopo Sansovino und seiner Schule vermissen, durch Welche Erst 
die ausgebildete Hochrenaissance sich hier Bahn brach. 
Oberitalien 
und 
Backsteinbau. 
der 
Der Backstein hat seit Anbeginn aller Kunst wohl nie selbständig 
seine eigenen Formen geschaffen. Seit Aegypten für Steinbalken über 
Steinpfeilern eine bestimmte Ausdrucksweise hervorbrachte, gab der 
B urckhar dt, Italien. Renaissance. Zweite Auf]. 5
	        
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