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Erstes
Buch
Architectur,
Zinnenkranz über weit vorragenden Gonsolen (so noch im XV. Jahrh. am
Pal. di Venezia zu Rom Fig. 11); daher war das Auge schon an eine
mächtige Bildung und starke Schattenwirkung gewöhnt. Vollendet und
unübertrefflich dasjenige an Pal. Strozzi; Cronaca ahmte ein in Rom
befindliches Gesimsstück in richtiger Vergrösserung nach; Vasari VIII,
p. 117, s., v. di Cronaca, wo er desshalb auf das Höchste gerührnt, Baccio
d'Agn0lo aber, wegen seines
j] ä ä? E; Kranzgesimses an Pal. Bartolini
bitter getadelt wird; letzteres war
ebenfalls Rom, aber in un-
"fTfTiTT-"ifi" v: richtiger Proportion entlehnt.
i: F? Neben diesen vorherrschend
iisgt; corinthischen, sehr kostspieligen
Steinkränzen behauptet sich das
"r t vorragende Dach auf hölzernen,
1;" Ü- l oft reich und schön gebildeten
Ü ; Sparren. Dieselben setzen fast
i? lt unmittelbar über dem Mauer-
IE, i abschluss, etwa über einem Eier-
l stab an (Pal. Antinori etc.).
7;; w-Äfluläif- "Diäß lll llrlerkvrürdige Nachwirkung in
3: l Stein: Die Vorhalle von S. Maria
yglglä , delle Grazie bei Arezzo, mit
hängenden verzierten Steinplat-
4 i ten, die drei Braccien weit vor-
l treten; Vasari V, p. 136, s. v. di
Qjjj-r. :TZ_ Ben. daMajano, s. o. Fig.2,S.46.
Ü Durch diesen Zwiespalt kam
{fi- L _ in die Bildung aller Kranzgesimse
virgim iajgvezggu Rom überhaupt ein starkes Schwan-
ken. Der edelzierlichen Porta
S. Pietro in Perugia (g. 109) fehlen die Theile von Zahnschnitt und Eier-
stab aufwärts, wahrscheinlich weil 1481 die Behörde plötzlich andere
Details verlangte als die, Welche der Meister, Agostino von Florenz, wollte;
(Mariotti) Lettere pittoriche perugine, p. 98.
S. 40.
Die Rustica mit Pilasterordnungen.
Von Florenz ging dann auch der erste Versuch aus, die Rustica-
fassende durch Pilasterordnungen, und zwar mehrere über einander,
Sammt ihren Gesimsen und Sockeln, auf neue WVeise zu beleben. .Zu
völliger Reife gedieh das Motiv erst durch Bramante.