Kapitel.
Studium
Bauten und
der antiken
des Vitruv.
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aber so richtig, dass beim Nachmessen nichts fehlte; Vasari V, p. 81.
Treffliche bauliche Hintergründe in seinen Gemälden.
Cronaca (geb. 1457) mass genau und kehrte nach Florenz heim als
lebendige ßChronika der Wunder von Rom; Vasari VIII, p. 116.
Venezianische Miniatoren machten aus solchen frühen Aufnahmen,
die ihnen in die für Alles geübten Hände geriethen, zierliche Zeichnungen
in Silberstift. Sammlungen solcher in venez. Gabineten, s. den Anonymus
des Morelli, bei Anlass des Cabinets Vendramin.
Art
Im übrigen Italien
von Schule um sich
bilden
her.
besonders
die
Ruinen
von Verona
eine
Auffallende Ausnahme: das Zeichnungsbueh Bramantinds, welches
'auch romanische Bauten (aus Mailand und Pavia) enthielt; Vasari XI,
p. 269, v. di Garofalo.
Die Reste von Verona, Theater, Amphitheater, Prachtthore etc. zwar
herausgegeben von Giov. Garotto (Holzschnittwerk von 1540, mit Text
Saraina's, vgl. Vasari IX, p. 179, Nota, v. di Giocondo), aber nach den
Zeichnungen des berühmten Gio. Maria Falconetto (geb. 1458, starb 1534,
vgl. Vasari 1. e. 203, 206, 207). Dieser hatte ausserdem die Reste von
Pola aufgenommen und zuerst das Prineip der römischen Schaubauten
ergründet; er hatte 12 Jahre lang in Rom die Alterthümer studirt, indem
er je die halbe Woche bei Malern arbeitete, um seinen Unterhalt zu ge-
winnen; auch die Campagna, das Neapolitanische und Umbrien hatte er
durchsucht. Ihm zuerst gelangen überzeugende Restaurationen. Später
besuchte er Rom noch oft, auch in Gesellschaft Cornards (ä. 12). Seine
Praxis betraf nur kleinere Bauten, er machte sich aber Luft durch das
Entwerfen colossaler Phantasiepläne, welche seinen römischen Eindrücken
entsprachen.
Fra Giocondo von Verona (geb. 1433 I?) ging ebenfalls von den dor-
tigen Resten zu denjenigen von Rom über. Sein Jammer über die hier noch
immer fortlaufende Zerstörung, selbst zum Behuf des Kalkbrennens, in
einem Brief an Lorenzo magnitico, Fabroni, Laur. Med. vita, Adnct. 146.
Studien
Jahrhund erts.
XVI.
des
Mit dem XVI. Jahrh. steigt der Eifer auf das Höchste; es ge-
schieht ein Versuch zur vollständigen idealen Restauration des alten
Rom, in Verbindung mit Aufnahmen in allen Gegenden. Die Abnahme
dieses Strebens trifft zusammen mit dem neuen activen Bautrieb der
Gegenreformation 10). Keinem Architecten war das eigene Messen