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Buch.
Erstes
Architectur.
italienischen Malerei und Sctllptur als
und bequem zu Worte kommen sollte.
weil
deren
Sachinhalt
deutlich
Vgl. die Sculpturen und Mosaiken der Fassaden. Dass das Innere
auch jetzt wieder der historischen und sinnbildlichen Wandmalerei ge-
hören solle, entschied sich vielleicht Wesentlich bei Anlass von S. Fran-
cesco zu Assisi (seit 1228); auch der neue Dom von Florenz war ohne
Zweifel auf Fresken von Anfang an berechnet. Auf mühsam erzählende
Glasgemälde wollte man sich durchaus nicht verlassen. Die Zugabe von
Gapellenreihen neben dem Langhaus, mit dem strengen nordisch gothi-
sehen System unverträglich, wird hier zu einer Wahren baulichen Schön-
heit (z. B. an S. Petronio in Bologna) und zugleich zu einer Heimaths-
stätte für Sculptur und Malerei.
Auch an kleinern decorativen Bauten, Grabmälern, Altären, Kanzeln,
darf in Italien das Architectonische sich nicht so einseitig geltend machen
und das Bildliche auf einen Noththeil beschränken wie im Norden.
italienischl
Der
g. 21.
gothische Profanhau.
Dem gothischen Profanbau in Italien fehlt
tastische Formenspiel einiger nordischen Bauten.
das
liebliche
Phan-
Den Dachzierrathen, Erkern, Wendeltreppen etc. deutscher und nieder-
ländischer Rathhäuser und französischer Schlösser wird man kaum hie
und da. etwas entgegenzustellen haben, wie etwa die Porta della Carta.
am Dogenpalast von Venedig (1439 von Mastro Bartolommeo), WO der
im Verduften begriffene Styl seine volle Freiheit und Weltliche Munterkeit
offenbart.
Dafür ist er auch frei von der partiellen Einschleppung kirch-
licher Formen und steht im vollen Gegensatz zum Norden durch die
rationelle Anlage. Am italienischen Palast entwickeln sich am frühe-
sten aus und mit der Regelmässigkeit die Schönheit und Bequemlich-
keit. Vgl. ä. 88.
Das XIII. und XIV. Jahrh. bereits eine Zeit der herrlichsten Stadt-
paläste (Piacenza 1281) mitten in den Parteifehden, und zugleich sehr
ansehnlicher fürstlicher und Privatpaläste. Schlösser Friedrichs II. in
Unteritalien; Palast in Orvieto.
"Arnolfo empfand es schmerzlich, dass er den Signorenpalast in Flo-
renz nicht so symmetrisch anlegen konnte wie das von seinem Vater
(richtiger: Co11egen)Lap0 erbaute Schloss der Grafen von Poppi; Vasari I,
p. 254, v. di Arnolfo.