Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

Kapitel. 
Bauherrn, 
Dilettanten 
und 
Baumeister. 
Pius II. verräth bei der Schilderung seiner Bauten in Pienza (ä. 8) 
eine solche Detailkenntniss, dass anzunehmen ist, es möchte Manches 
daran nicht von Bernardo Rosellino, sondern vom Papste selbst angegeben 
sein; Pii II. comment, besonders L. IX, p. 425, ssJ Übel" 3059111110, P- 432- 
Federigo von Urbino (ä. 6) erschien, wenn man ihn hörte, als Bau- 
meister von Hause aus und nicht nur kein anderer Fürst, sondern auch 
kein Privatmann war ihm darin gleich. Nicht nur für seine Festungen, 
Sßnderll auch für seinen Palast wgab er die Masse und Alles (übrige) ans; 
Vespasiano fiorent. p. 121. Dagegen spricht er in der Urkunde von 1468 
bei Gaye, carteggio, I, p. 214 zwar als Verehrer und stolzer Kenner der 
Architectur, ernennt aber doch für den Palastbau zu seinem Alter ego 
den Luciano da Lauranna, einen Illyrier, da er in Toscana, der Quelle 
der Architecten, keinen geeigneten Mann gefunden habe. Der schöne 
Hallenhof gilt als das Werk des Baccio Pintelli, ebenda, p. 276. 
Wie gross mag der Antheil des Ghorherrn Timoteo Matfei an der 
Badia zu Fiesole gewesen sein, welche Gosimo durch Brunellesco bauen 
liess? Nach Vespas. fiorent. p. 265 wäre die Hauptsache von Timoteo 
gewesen. 
iLorenzo magnifico (st. 1492) mischte sich in das ganze florentinische 
Bauwesen (S. 9), führte so scharfe Urtheile über die Architecten von 
Toscana wie Federigo (sein Brief an den Kronprinzen Alfonso von Neapel, 
Gaye I, p. 300), verschaffte denselben dann wieder Aufträge in der Ferne 
(ebenda, p. 301), präsidirte und entschied die Berathung über eine neue 
Domfassade 1491 (Vasari VII, p. 238, ss., im Comment. zur v. di Giul. 
Sangallo), scheint aber selber nicht gezeichnet zu haben. (Es ist be- 
denklich, die Worte bei Vasari VIII, p. 267, v. di A. del Sarto, in Betreff 
der Scheinfassade des Domes beim Einzug Leo's X. 1515, auf eine hinter- 
lassene Zeichnung L0renzo's zu beziehen.) Dass er es sehr liebte und 
beförderte, wenn junge Adliche Künstler oder Kunstdilettanten wurden, 
kam wohl schwerlich daher, dass er dem edeln Geblüt eine höhere Be- 
gabung zutraute (Vasari VII, p. 203, s., v. di Torrigiano); eher mochte 
er wünschen dass die Adlichen den Einfluss im Staat vergässen, die Stadt 
verschönerten und sich gelegentlich dabei verbluteten. 
In Siena beweisen mehrere schon einer frühen Zeit angehörende 
auffallend genaue Contracte für Palastbauten eine genaue Kennerschaft 
der Betreffenden; Milanesi I, p. 232 (für Pal. Sansedoni, schon 1339), 
II, p. 303, ss. (für Pal. Marsigli, 1459). 
Für Arezzo ebenda I, p. 200 der Contract zum Bau der Pieve 1332. 
Für Pistoja ebenda I, p. 229 der Gontract zum Bau des Baptiste- 
riums 1839.
	        
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